Für die zwei Profile HQ/W-2/8 und HQ/W-3/12, die in etwa die
Leistungsspannweite der HQ/W-Profilfamilie eingrenzen, wurden
freundlicherweise schon 1994 von Frits Donker Duyvis an der Universität
Delft mit dem ISES-Polardriver die Auftriebs-Widerstands-Polaren und die
Momentenbeiwerte bis zu Re=600 000 berechnet. Obwohl theoretische Polaren
von Modellprofilen im Hinblick auf ihre praktische Relevanz mit großer
Skepsis zu behandeln sind, weil das Strömungsverhalten auf der Rückseite der
Profile nur unzureichend bekannt ist und deshalb in allen sog. theoretischen
Windkanälen hierüber auch nur fragwürdige Annahmen eingehen, erwiesen sich
diese Polaren in den vergangenen Jahren aufgrund zahlreicher Anwendungen und
nach Erfahrungen mit eigenen F3B-, F3J- und Großsegelmodellen als praktisch
sehr brauchbare Grundlage zur Leistungsberechnung der Modelle. Da sich
heutzutage jedermann die Profilauswertungsprogramme von Eppler und Drela im
Internet kostenlos runterladen kann, wurde auf eine neuerliche
Veröffentlichung von Polaren verzichtet.
Was oftmals bei der Beurteilung von Profilpolaren gänzlich außer Acht
gelassen wird und weshalb die möglichen praktischen Profilleistungen dann
auch falsch interpretiert werden, ist, daß wir es beim Fliegen de Facto
nicht mit statischen, sondern mit dynamischen Polaren zu tun haben. Mit
einer Geschwindigkeitsänderung des Modells ändert sich auch die Re-Zahl der
Strömung am Modell und somit ändern sich natürlich auch die
Auftriebs-Widerstandsbeiwerte.