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DIAMANT PLUS
Das "Diamant
Plus" - Konzept
Schon seit ein
paar Jahren schwebte mir vor, mir mal wieder ein Modell der 4
Meter-Größenordnung zu bauen, das ähnlich wie mein alter "Diamant", den
Uwe Gewalt und Hans Müller seit den frühen 80er Jahren noch immer in ihren
Portfolios anbieten, großseglerähnliche Konturen haben sollte, profilmäßig
besonders für flaue Thermikphasen am Hang oder in der Ebene geeignet sein
sollte und dessen Design mit Hilfe meines
FMFM-Programms
hinsichtlich Leistung und Handling bestmögliche Resultate beim
Floatenschieben wie beim dynamischen Segeln liefern sollte. Um in der
Ebene unabhängig von Winde und (oft nicht vorhandenen) Helfern zu sein und
beim alpinen Hangfliegen jederzeit starten zu können, um auch bei flauen
Bedingungen ohne Sorge um fatale Absaufer weiter draußen nach Bärten
schnüffeln zu können, sollte auch ein Elektrotriebwerk ins Pflichtenheft.
Im Hinblick auf
die flugmechanische Auslegung des avisierten Modells erwiesen sich die
Proportionen des alten Diamantrumpfes als nahezu ideal und seine Konturen fand
ich nach wie vor so ansprechend, daß mir nichts Besseres in den Sinn kam.
Drei Rümpfe aus der Urzeit des Diamant fanden sich noch auf dem Dachboden,
also machte ich mich daran, Tragflügel und Leitwerk seinen Gegebenheiten
anzupassen. Heraus kam mit den Zielspezifikationen ein Modell mit den
Proportionen wie in obiger 3 Seitengrafik dargestellt.
Der Tragflügel sollte
weitestgehend das HQ/W-3,5/13
- Profil tragen. Da am Rumpf aber noch das alte
HQ-3,5/13
-Profil angeformt war, wurde in einem kleinen Übergangsbereich in der
Flügelmitte vom alten auf das neue Profil gestakt. Um dem Modell ein
möglichst unkritisches Überziehverhalten beim Thermikkurbeln anzuerziehen,
wurden die Flügelenden etwas stärker nach oben gestellt und vom Ende der
Querruder bis zur Spitze auf das sehr überziehstabile neue
HQ/Winglet
- Profil gestrakt.
Die widerstandsintegrierten Tragflügelpolaren für diese Profilkombination
sind weiter unten für verschiedene Wölbklappenstellungen wiedergegeben.
Hohe Flugleistungen
bei einem Modell sind zwar immer schön und erwünscht, man muß aber bei der
Konzeption der Manövrierbarkeit dafür sorgen, daß diese Leistungen auch
erflogen werden können. Insbesondere ist bei Segelflugzeugen und
-Modellen dafür Sorge zu tragen, daß das negative Wendemoment klein gehalten
wird und ausreichend Gier- und Rollwendigkeit vorhanden sind.
Schmale Flügel im Flächenaußenbereich bedeuten in der Regel geringe
Profil-Re-Zahlen und damit hohe Profilwiderstände, besonders bei
Querruderausschlag und im Kurvenflug. Bei den Großsegelflugzeugen hat
schon der Überflieger "Eta" gezeigt, daß ein Tiefensprung zu höheren
Flügeltiefen am Außenflügel zu deutlich besserem Roll- und Gierverhalten
führt. Da ich mit meinem
FMFM-Programm
die Möglichkeit habe, die Auftriebsverteilung am Tragflügel auch bei
Einsatz eines solchen Tiefensprunges zu optimieren (siehe Grafik unten),
habe ich mich zu einer solchen Maßnahme am neuen Modell entschlossen. Um
diesen Tiefensprung beim Fliegen auch wirklich auszunutzen, muß dann
allerdings das Querruder am Beginn des Sprunges geteilt werden und die
inneren und äußeren Querruder müssen getrennt angelenkt werden. Das äußere
Querruder ist logischerweise stärker auszuschlagen als das innere, ein
wenig Probieren beim Einfliegen bleibt einem allerdings nicht erspart. |
Zum Graupner DIAMANT
Es sollte nicht lange
dauern, daß auch die Fa. Graupner (
www.graupner.de
) daran Interesse zeigte, den Diamant Plus in etwa wie konzipiert in ihr
Seglerportfolio aufzunehmen. Mit Uwe Gewalt wurde man sich schnell einig
über eine modifizierte Verwendung des Diamantrumpfes und für die
Herstellung der Tragflächen bot sich ein Verfahren an, das an Stelle von
Mehrfachtrapezen wie an meinem Prototyp eine ästhetisch schöne Verrundung
der Flügelvorderkante ermöglichte. Der Rumpf bekam eine Anformung für das
HQ/W-3,5/13 - Profil und eine veränderte Spitze für einen potentiellen
Einbau des Graupner COMPACT 655- Elektrotriebwerks.
Innerhalb nur weniger Monate
gelangte dieses Modell zur Produktreife und wurde im Februar (2006) auf
der Nürnberger Spielwarenmesse als
DIAMANT
der Modellfliegerwelt vorgestellt.
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Geometrische und
aerodynamische Größen des Diamant Plus |
1. Berechnung relevanter geometrischer und aerodynamischer Größen des
Tragflügels |
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Teilfläche : |
Trapez 1 |
Trapez 2 |
Trapez 3 |
Trapez 4 |
Trapez 5 |
Trapez 6 |
Trapez 7 |
Randfläche |
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Flächeninhalte
der Teilflächen, Fi
[dm2]
: |
1,680 |
11,400 |
11,575 |
10,775 |
2,538 |
3,700 |
2,511 |
1,631 |
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Gesamtflächeninhalt, FTf
[dm2]
: |
91,619 |
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Mittlere Tragflächentiefe, lm
[mm] : |
203,60 |
Xo-Wert der Tragfläche mittlerer Tiefe, Xom
[mm] : |
20,30 |
Nullmomentenbeiwert der Tragfläche, CMo(lm)
: |
-0,1347 |
Tiefe der Ersatztragfläche, lE
[mm] : |
--- |
Xo-Wert der Ersatztragfläche, XoE
[mm] : |
--- |
Nullmomentenbeiwert der Tragfläche, CMoE(lE)
: |
--- |
Neutralpunkt der Tragfläche, XN
[mm] : |
68,22 |
Neutralpunktabstand des Ersatzflügels, XNE
[mm] : |
--- |
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Streckung der Tragfläche, L
: |
22,10 |
Effizienzfaktor der Streckung , aFell
: |
0,9170 |
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Auftriebsanstieg des Tragflügels, dcA
/ da [1/°Deg]
: |
0,0920 |
Effizienzfaktor des Flächenauftriebs, aF
: |
0,8390 |
Effizienz der Flächengeometrie, aF
/ aFell
: |
0,9149 |
Nullauftriebswinkel des Tragflügels, ao
[°Deg] : |
-4,80 |
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k - Faktor des Tragflügels, cWi
= k *
cWi,ell
: |
1,0127 |
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2. Geometrische und aerodynamische Größen des Höhenleitwerks |
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HLW-Teilfläche : |
Trapez 1 |
Trapez 2 |
Trapez 3 |
Randfläche |
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Flächeninhalte der Teilflächen, Fi
[dm2]
: |
0,188 |
1,813 |
1,723 |
0,702 |
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Gesamtflächeninhalt, FHlw
[dm2]
: |
8,849 |
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Mittlere HLW-Flächentiefe, lm
[mm] : |
124,64 |
Xo-Wert der HLW-Fäche mittlerer Tiefe, Xom
[mm] : |
16,22 |
Nullmomentenbeiwert der HLW-Fläche, CMo(lm)
: |
0,0000 |
Tiefe der HLW-Ersatzfläche, lE
[mm] : |
131,17 |
Xo-Wert der HLW-Ersatzfläche, XoE
[mm] : |
12,79 |
Nullmomentenbeiwert der HLW-Fläche, CMoE(lE)
: |
0,0000 |
Neutralpunkt der HLW-Fläche mittl. Tiefe, XNm
[mm] : |
45,34 |
Neutralpunktabstand des Ersatzflügels, XNE
[mm] : |
45,59 |
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Streckung der HLW-Fläche, L
: |
5,70 |
HLW-Effizienzfaktor der Streckung , aHell
: |
0,7401 |
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Auftriebsanstieg des HLW, dcA
/ da [1/°Deg]
: |
0,0755 |
Effizienzfaktor der HLW-Flächengeometrie , aH
: |
0,7555 |
aH / aHell
: |
0,9308 |
Nullauftriebswinkel des Höhenleitwerks, aoH
[°Deg] : |
0,00 |
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3. Geometrische und aerodynamische Größen des Seitenleitwerks |
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SLW-Teilfläche : |
Abschnitt 1 |
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Flächeninhalte der Teilflächen, Fi
[dm2]
: |
7,394 |
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Gesamtflächeninhalt, FSlw
[dm2]
: |
14,788 |
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Tiefe der SLW-Ersatzfläche, lE
[mm] : |
235,20 |
Xo-Wert der SLW-Ersatzfläche, XoE
[mm] : |
60,33 |
Nullmomentenbeiwert der SLW-Fläche, CMoE(lE)
: |
0,00 |
Neutralpunkt der SLW-Ersatzfläche, XNE
[mm] : |
119,13 |
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Streckung der SLW-Fläche, L
: |
2,86 |
Effizienzfaktor der SLW-Streckung , aS
: |
0,5207 |
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Auftriebsanstieg des SLW, dcA
/ da [1/°Deg]
: |
0,0521 |
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4. Geometrische und aerodynamische Größen des Rumpfes |
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Gesamtlänge des Rumpfes, lR
[mm] : |
1714,00 |
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Größte Rumpfbreite, Bmax
[mm] : |
137,20 |
Größte Rumpfhöhe, Hmax
[mm] : |
179,62 |
Größter mittlerer Durchmesser, Dmax
[mm] : |
156,98 |
Gesamtoberfläche des Rumpfes, OR
[dm2]
: |
47,252 |
Seitenfläche des Rumpfes, FRS
[dm2]
: |
16,586 |
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Gesamtvolumen des Rumpfes, VR
[dm3]
: |
12,5805 |
Rotationsvolumen der Breitenverteilung, VRb
[dm3]
: |
10,0502 |
Integral über X von dVRb(X)
x ao(X)
x p / 4 [dm3]
: |
0,1234 |
Widerstandbeiwert bezogen auf OR,
cWR(OR)
= |
1,0458 |
x cR(ReR) |
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Widerstandbeiwert bezogen auf FTf,
cWR(FTf)
= |
0,5394 |
x cR(ReR) |
|
Momentenbeiwert bezogen auf lm, cMR
: |
1,06939 |
x aR
+ |
0,01313 |
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Diamant Plus
Zirkulations- und Auftriebsverteilungen an Tragfläche und Höhenleitwerk |
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Diamant Plus
widerstandsintegrierte cA-cW-Polaren der Tragfläche |
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Die in
der Grafik wiedergegebenen cA-cW-Polaren für den
Tragflügel des Diamant Plus wurden mit Hilfe des FMFM-Programms
berechnet. Dabei werden die Widerstandsbeiwerte cW des ganzen
Tragflügels für die von der Fluggeschwindigkeit V abhängigen Auftriebsbeiwerte cA(V) und die
Auftriebsverteilung ca(V,y) des ganzen Flügels durch Integration
der lokalen cw(V,y)-Werte des Tragflügelprofilstraks über die
Spannweite ermittelt (ca(V,0) ist der Profilbeiwert an der Flächenwurzel).
Diese Darstellung zeigt, daß die besten Gleitzahlen des Tragflügels für alle
Wölbklappenstellungen des Flügels etwa bei Auftriebsbeiwerten um 0,7 bis
0,8 erzielt werden. Man sieht aber auch, daß selbst bei höheren cA-Werten
bis etwa 1,1 für neutrale bis 3° positive Wölbklappenstellungen die
Gleitzahlen nur unwesentlich geringer werden. Man kann demnach, wie es
auch die praktischen Flugerfahrungen schon gezeigt haben, mit dem Diamant
Plus sehr langsam fliegen und hat dennoch hervorragende
Gleiteigenschaften. Das ist der Grund, warum das Modell fürs
Flautenschieben und Hangkantenkratzen prädestiniert ist. Wie man auch
sieht, bleiben dabei die Sinkraten konstant gering bis zu
Auftriebsbeiwerten um 1,3 bis 1,4!
Der
Schwerpunkt (s. u.) für unseren Diamant Plus wählten wir für für den Arbeitspunkt cA = 1,09, bei dem die Sinkrate für alle praktisch relevanten
Wölbklappenstellungen ihr Minimum erreicht. Da auf diesen Schwerpunkt die flugmechanischen Eigenschaften abgestimmt sind, läßt sich das
Modell damit leicht manövrieren und er bietet den Vorteil, daß ein weites
Spektrum an Flugzuständen bis hin zu diesem relativ hohen cA-Wert zu
erfliegen ist. Die
Flugpraxis hat dies mittlerweile bestätigt und gezeigt, daß sich das
Modell bei dieser Schwerpunktlage äußerst gutmutig gegen Überziehen verhält und mühelos eng in
der Thermik kurbeln läßt.
Bei
negativer Wölbklappenstellung bis etwa -5° lassen sich theoretisch
Geschwindigkeiten bis 250 km/h erzielen. Dann nimmt der Profilwiderstand
wieder so stark zu, daß wohl keine weitere Geschwindigkeitssteigerung mehr drin
ist. Aber dafür ist das Modell ja auch nicht konzipiert. |
Berechnung der
Stabilitätsmaße für die Längsstabilität des Diamant Plus bei cA
= 1,09 |
ANMERKUNGEN:
Die wichtigsten flugmechanischen Kriterien eines Flugmodells sind
seine Stabilitätsmaße für die Längsbewegung.
Die Einstellwinkeldifferenz, EWD, von Tragfläche und Höhenleitwerk
hängt stark von der Hochlage des Höhenleitwerks ab, die berechneten
Werte sind deshalb sehr kritisch zu bewerten und stellen in den
meisten Fällen nur eine erste Näherung dar! |
Hlw-Auftrieb |
Schwerpunkt |
Statische Längsstabilität |
Nickdämpfung |
Einstellwinkeldifferenz |
caH |
XS [mm] |
s
= (XN
- XS)
/ lm |
dcMH/dWy
= - dcaH/daH
* FH/FTf
* (ro/lm)2 |
EWD [°Deg] |
|
|
Näherung (s.o.) |
Exakte Rechnung (s.o.) |
Näherung (s.o.) |
Exakte Rechnung (s.o.) |
Näherung |
Exakt |
|
|
s = s(
L ) |
s = s(dcA/da) |
dcaH/daH
~ 2 p L/(L
+ 2) |
|
0,0000 |
92,124 |
0,2305 |
0,2458 |
-12,2898 |
-12,6472 |
-4,18 |
-5,19 |
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Diamant Plus
Geschwindigkeitspolaren unter Einbeziehung aller Widerstände |
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Neu
m 31
Neuer 6 M-Segler
*
AS 35
8 M-Segler von RCFA
*
ASH31
Leistungs-potential
*
2021-Dsing
Mach-Ultimate
*
Reportagen:
AS 33
Konstruktionen:
AS 33-HKM
*
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