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Berichte über
modellsportliche Ereignisse und besondere Aktivitäten

Modell der ASH 31 (21 M) von Schleicher
Maßstab 1:2,2 mit 9,64 M Spannweite, 22-25 kg Gewicht
© Fotos: Raineer Welzel und Stefan von Malotky
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Über
zwei erfolgreiche ASH 31 Jahre !
Gelegenheit für
einige technische Anmerkungen zum Modell-Design und -Leistungspotential
Zunächst sei
noch einmal daran erinnert, dass dies Modell dazu beitragen
soll, das Geschäft von HKM finanziell zu tragen. Nach guter
Marketing-Manier wurden in der Vorbereitung eine Reihe potentieller Kunden danach
befragt,
welche Flugeigenschaften sie sich von solch einem Modell
erwarten. Da die meisten Interessenten Flachlandflieger sind, stand ganz oben auf der Wunschskala die
Thermikleistung im Langsamflug, gefolgt von gutem dynamischem
Gleiten auf der Strecke.
Die
ursprüngliche Absicht war, dem Trend der Zeit folgend, ein
Modell der 21M- ASH 31 im Maßstab 1:2 zum Original zu bauen. Da die Kunden von
Willi Helpenstein (HKM) aber vorwiegend aus Deutscland
stammen und auf Modellflugplätzen fliegen, wo nur ein
Modellgewicht bis 25 kp erlaubt ist, zeigten erste überschlägige
aerodynamische Kalkulationen, dass ein so großer Maßstab bei diesem Gewicht
grundsätzlich nur mäßige Geschwindigkeiten liefern würde. Damit würde man zwar
gute Thermikleistungen erzielen, aber nicht die gewünschte
Dynamik im schnellen Gleitflug. Letzteres wäre nur über eine
unerlaubte höhere Flächenbelastung zu realisieren gewesen. Die
weiteren Überlegungen und Rechnungen ergaben schließlich, dass
die angestrebte Performance mit einem Maßstab von 1:2,2 zum
Original und einem HQ/DS.../ACRO-Profilstrak mit einer Wölbung von 2,25 %
und einer mittleren Dicke von 13 % zu erzielen war. Mit dieser
Profilwahl würde das Modell in diesem Maßstab immer noch
hervorragende Eigensschaften für die Thermik liefern und im
Vergleich mit einem 1:2-ASH 31-Modell im schnellen Gleitflug ca. 1,5
bis 2 m/s schneller fliegen können.
In jüngster
Vergangenheit äußerten sich einige kritische Stimmen über die
Wahl des Profilstraks. Deren Tenor ist, dass heutzutage -
insbesondere im Hinblick auf das GPS-Triangelfliegen - dünnere und
weniger gewölbte Profile bessere Leistungen erbrächten. Man kann
mir schon zutrauen, dass bei der Konstruktion des ASH 31-Modells
die Leistungsparameter auch für solcher Profile hinsichtlich
ihres Potentials für den zu erwartenden Geschwindigkeitsbereich
bis zu etwa 100 m/s (360 km/h) für verschiedene Flächengewichte
durchkalkuliert wurden. Wie die nachfolgenden Grafiken noch
zeigen werden, reichen die Auftriebsleistungen dünnerer und weniger
gewölbter Profile nicht für den Pflichtenkatalog des Modells im
langsamen Thermikflug. In den Grafiken habe ich
aus Gründen des Copyrights nur die Leistungen eigener
Profile angeführt, Berechnungen mit gleichartigen anderen Profilen liefern ähnliche Resultate.
(Dies ist für mich Anlass, aufgrund gegebener persönlicher
Erfahrungen in jüngster Zeit, eimal deutlich darauf
hinzuweisen, dass meine Profile urheberrechtlich
geschützt sind (was auch für andere Profile gilt), insbesondere
was deren Verwendung und mediale Nuzung, wie z. B. grafische Darstellungen,
Koordinatenwiedergabe usw., betrifft. Dies gilt immer
grundsätzlich zu beachten, wenn vom
Urheber dafür keine ausdrückliche Erlaubnis vorliegt. Seit über 50 Jahren, seit ich
Profile entwickelt habe, habe ich mich selbst strikt daran gehalten!)
Zunächst
erfordern die Leistungscharakteristika in den folgenden Grafiken
einer Erläuterung:
m ist die Masse
des Modells in kg,
A, AH,
AS
sind die Größen von Tragfläche, HLWund SLW in m2,
cl
ist der Auftriebsbeiwert des Tragflächenprofils,
cL
ist der Auftriebsbeiwert des Modells bei stationärer
Längsbewegung,
cD
ist der Widerstandsbeiwert des ganzen Modells (Flügel, HLW, SLW,
Rumpf, Induktion und Interferenz), abhängig von
Geschwindigkeit und Auftriebsbeiwert,
V ist die
Geschwindigkeit des Modells bei NN, V = 4(m/A
x
1/cL)1/2
GZ = cL/cD
ergibt die Gleitzahl für die jeweilige Geschwindigkeit V
Vvert = 4(m/A
x cD2/cL3)1/2
=
4cD/cL3/2
x
(m/A)1/2 ist die Sinkgeschwindigkeit
SR = cD/cL3/2
ist die dimensionsslose Sinkrate bei V
Die
nebenstehende Grafik zeigt die Gleitzahlen GZ und die Sinkraten
SR des ASH-31 Modells, die im gesamten Spektrum der möglichen
Auftriebsbeiwerte des Tragflächenprofils HQ/DS-2,25/13
ohne und mit moderaten Wölbklappenausschlägen von eta=
+/- 3° theoretisch mit einem Gesamtgewicht von 23 kp (m/A=8,5
kg/m2 Flächenbelastung) erreicht werden können. Um diese Leistungen
erfliegen zu können, muss der Schwerpunkt für den optimalen
Auftrriebsbeiwert geringsten Sinkens, ca=0,8, gewählt werden.
(Wie der zu berechnen ist, wird eingehend in meinem Profilebuch
beschrieben.) Die Grafik verdeutlicht, dass im Langsamflug ohne
und mit eta= +3°
(oder mehr) Wölbklappenausschlag beste Gleitzahlen und Sinkraten
in einem weiten cl-Spektrum erzielt werden, wie es im
Pflichtenkatalog festgelegt wurde. Wer mit diesem Modell vom
langsamen Soaren schnell mal auf höhere Geschwindigkeit kommen
will, muß deshalb schon mal deutlich Tiefenruder geben.
Das
Gesamtgewicht von 23 kp ergab sich aus den Erfahrungen bei der
Herstellung anderer HKM-Großsegler. Damit erhält der Segler die
nötige Festigkeit und es bleiben noch 2 kp Reserve für den
Einbau eines Elektroantriebs. Wer es ohne E-Antrieb dynamischer
möchte, kann den Segler noch stabiler natürlich auch mit 25 kp
erhalten.
Die
nächste Grafik mit den Geschwindigkeitspolaren des ASH
31-Modells soll einen Eindruck davon vermitteln, welche
absoluten horizontalen und vertikalen Geschwindigkeiten in
Abhängigkeit vom Geschwindigkeitsparameter V ohne und mit
Wölbklappen theoretisch erreicht werden. Es ist durchaus
noch eine weitere Steigerung der Klappenwirkung mittels größerer Aussschläge
bis etwa eta= +/-
5° möglich. Im Detail ersieht man, dass positive Wölbung etwa im
Geschwindigkeitsbereich von V= 12 bis 16 m/s geringere
Sinkgeschindigkeiten liefert als die ungewölbte Tragfläche, was
sich natürlich als sehr hilfreich bei Start und Landung, für
das langsame Kreisen in der Thermik, beim F-Schlepp und
insbesondere auch beim Eigenstart mit E-Antrieb erweist. Wegen
der relativ hohen Wölbung und Dicke des Tragflächenprofils wirkt
sich negative Wölbung eher nur moderat aus. Erst ab ca. 80 km/h
wird mit negativer Wölbung die Gleitleistung geringfügig besser
als ohne Wölbung. Ergo, erst ab dieser Geschwindigkeit
lohnt es sich, negativ zu wölben. Wegen der hervorragenden
Sinkleistungen mit ungewölbter Fläche bietet sich an, Wölbung
nur per Snap-Flap einzustzen. Damit ergibt sich beim Nachziehen
oder Nachdrücken stets automatisch eine aerodynamische
Unterstützung zur Verbesserung der Leistungen in allen
Fluglagen.
Eine
weitere Grafik zeigt die Gleitzahlen des ASH 31-Modells für den
ganzen realisierbaren Geschwindigkeitsbereich bis etwa V = 100
m/s (360 km/h). Man entnimmt daraus insbesondere, dass sich
durch negatiive Wölbung die Gleitleistung gegenüber der mit
ungewölbter Tragfläche nur sehr moderat ab einer Geschwindigkeit
von V > 22 m/s steigern läßt. In der Flugpraxis wird man beim
flotten Streckenflug die Unterschiede wohl kaum
wahrnehmen.

Für die
Beurteilung der Leistungen dünnerer und weniger gewölbter
Profile wurden das HQ/DS-1,5/11 mit 1,5 % Wölbung und 11
% Dicke und das HQ/W-1,5/10 mit 1,5 % Wölbung und
10 % Dicke (neben anderen ähnlichen Profilen, s. o.) zum
Vergleich herangezogen, siehe Profilgrafik. Eigentlich ist ein
Vergleich dieser Art nur bedingt aussagekräftig, wenn man die
Leistungen verschiedener Segler vergleichen will, weil mehrere
weitere Parameter wie z.B. die Streckung, die durchschnittliche
Flächentiefe oder die mögliche Flächenbelastung Einfluß auf den
Gesamtwiderstand haben.
In
der nebenstehenden Grafik sind die Gleitzahlen und Sinkraten
wiedergegeben, die das ASH 31-Modell mit den 3 vorstehenden
Profilen ohne Wölbklappen theoretisch erzielen kann. Die beiden
dünneren und weniger gewölbten Profile zeigen nahezu gleiche
Performance. Bestes Gleiten und geringstes Sinken werden mit
Ihnen etwa beim Auftriebsbeiwert cl=0,65 erreicht, wofür aber
eine Mindestgeschwindigkeit von etwa 15 m/s erfoderlich ist (bei
25 kp-Vollast etwa 15,5 m/s),
während das Modell mit dem HQ/DS-2,25/13 ohne
Wölbung seine Bestwerte bei etwa 12,5 m/s erreicht. Mit
den dünneren Profilen können zwar in etwa gleiche Gleitzahlen in
einem sehr schmalen cl-Bereich erzielt werden, aber
die Sinkraten sind deutlich höher, und auch hier ist der
Operationsbereich sehr gering im Hinblick auf einfaches Handling
beim Fliegen in der Thermik. Die hohen Mindestgeschwindigkeiten
mögen für einen Triangel-Flieger bei guten Start- und
Landemöglichkeiten zwar gut sein, aber in normaler Flugpraxis
dürfte so mancher Pilot damit überfodert sein.
Die
nebenstehenden Geschwindigkeitspolaren für den Bereich niedriger
bis mittlerer Geschwindigkeit unterstreichen, was vorausgehend
festgestellt wurde. Die Unterschiede in der Sinkgeschwindigkeit
bei geringeren cl-Werten im Streckenflug sind leicht zu
verkraften, wenn man die Vorteile des gewählten Profils im
Langsamflug für Start und Landung, stationären Gleitflug,
Kreisen in der Thermik, F-Schlepp oder Eigenstart mit E-Antrieb
erwägt.
Die
letzte Grafik zeigt die Unterschiede im Gleitflug für den
gesamten jeweils zugänglichen cl-Bereich der 3
Profile. Im Langsamflug hat das gewählte Profil deutliche
Vorteile, ab einer Geschwindigkeit vin 15 m/s zeigen die
dünneren Profile leicht bessere Gleitzahlen, während bei V=300
km/h etwa gleiche Ergebnisse erzielt werden. Letzteres ist in
guter
Übereinstimmung mit praktischen Erfahrungen beim dynamischen
Fliegen mit hohen Geschwindigkeiten an alpinen Hängen, wobei
große Segelmodelle mit dem Profil HQ/DS-2,25/13
eingesetzt wurden.
Da die Vorteile
im Langsamflug mit dem gewählten Profil die leichten Vorteile
mit den dünneren und weniger gewölbten Profilen im mittleren
Schnellflugbereich deutlich überwogen, entschieden wir uns für
ersteres, besonders auch hinsichtlich der praktischen Vorteile
beim Bau eines Tragflügels mit einem dickeren Profil.
q.e.d.!
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Orbiter
jetzt als Serienmodell bei Insider Modellbau, Markus Minger, Zollikofen/CH |
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Vor gut vier Jahren hatte ich für meinen schweizer Fliegerfreund Markus in Zollikofen das nebenstehende "Orbiter"-
Modell konstruiert, das sich einerseits für schnelles Hangfliegen, andererseits aber auch für das heute so genannte "Dsing" eignen sollte. Für das schnelle Fliegen entlang der Hangkante war möglichst geringer Widerstand bei niedrigen Auftriebsbeiwerten gewünscht, Für das Rotieren waren wegen der ständigen Kompensation von Zentrifugalkräften bei hohen Re-Zahlen im Mittel Auftriebsbeiwerte um ca=0,3 und teils höher nötig. Um beiden
Aufgaben gerecht zu werden, wurde das Flächenprofil HQ/DS-1/10 eingesetzt.
Inzwischen hat Markus einen Hersteller gefunden, der ihm das Modell in Serie fertigt. Es gibt eine 5 Kg-Version fürs schnelle Hangfliegen und fürs "Dsing" auch eine Ausführung mit über 10 Kg. Kürzlich erhielt ich die beiden folgenden erfreulichen Mails: |
Markus und sein Spezi Sandro schrieben:
"Hallo Helmut
Wir haben ja einen Orbiter bei den Amis (Bruce) gelassen. Den allerersten der aus der Form geschlüpft ist. Mittlerweile hat Bruce damit 412 mph (663 km/h) erreicht :-)
Wir und die Amis sind immer wieder erstaunt wie stabil der Orbiter im Ds einrastet :-) Ist halt wieder einmal eine geniale Konstruktion von dir ;-)
Sandro und Markus"
31.1.2020 | Bruce Tebo, zweitbester DS-Flieger der Welt (845 km/h) schrieb:
"Hi Markus.
Happy new Year! Hope all is well with you and your family.
Orbit- I finally did it. 412 with the Orbit today. No flutter but it did look like the tail was going to break off once thru the top shear. Thanks for letting me test the Orbit for you guys.
Fly Fast
Bruce"
December 29, 2019 |
Dazu ein paar Anmerkungen und Überlegungen:
Grundsätzlich zeichnen sich meine HQ/DS-Profile durch bestmögliche Laminarströmung und damit geringstmöglichen Widerstand aus, eine nur geringfügige Verlängerung der laminaren Laufstrecke würde zu einer so engen Laminardelle führen, dass damit das Fliegen von Modellen unmöglich würde. Mit steigender Profildicke nimmt der Widerstand der Profile nur
geringfügig zu, während die Profilwölbung darauf kaum einen Einfluss hat.
Ab einer bestimmten Fluggeschwindigkeit erreicht die Strömungsgeschwindigkeit örtlich, etwa am Ende der laminaren Laufstrecke, Überschallgeschwindigkeit (1225 km/h). Dies führt zu einem Verdichtungsstoß, der einen totalen Strömungsabriss zur Folge hat. Dementsprechend führt eine weitere Erhöhung der Geschwindigkeit zu einem steilen Anstieg des Widerstandes.
Die Machzahl Ma, die das Verhältnis aus Fluggeschwindigkeit und Schallgeschwindigkeit ist, wird als kritisch bezeichnet, wenn die Oberflächengeschwindigkeit an die Schallgrenze kommt. Allgemein gilt, dass Makrit umso größer ist, je dünner ein Profil ist und je länger seine laminare Lauflänge. Für das Orbiter Profil HQ/DS-1/10 liegt sie bei etwa 0,7, was für das Modell etwa 850 km/h bedeutet. Wenn
Markus den Orbiter-Rumpf noch versteiften könnte, wären noch mehr als 663 km/h möglich. Übrigens war dies bis jetzt die dreizehnt schnellste Dsing-Zeit!
Nach wie vor schwebt mir vor, noch mal ein reinrassiges DS-Modell zu bauen. Die praktischen Voraussetzungen sind bereits geklärt (Fräsen, Bauen, Vertrieb) Theoretisch würde das HQ/DS-1,25/8 bis Makrit.0,85 (.1050 km/h) die notwendigen aerodynamischen Voraussetzungen liefern.
Ohne Einsatz von Klappen liegt sein geringster Widerstand etwa im mittleren Auftriebsbereich beim Dsing. Mittels Snap-Flap lassen sich in den Kreisphasen hohen und niedrigen Auftriebs die nötigen Profilwölbungen ohne Widerstandszunahme automatisch einstellen. Mit steigender Geschwindigkeit werden die Fliehkräfte am Modell größer, was durch höheren Auftrieb zu kompensieren ist. Erfreulicherweise steigt aber mit
zunehmender Geschwindigkeit der Auftriebsanstieg des Profils, was zu einer Verschiebung der Profilpolaren zu den gewünschten höheren Auftriebswerten führt. Damit die maximalen Auftriebswerte in den Hochauftriebsphasen nicht zu große induzierte Widerstände erzeugen, soll eine Erhöhung der Streckung auf etwa 20 oder mehr helfen. |
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AS 33, neuer Rennsegler mit 15/18 m Spw.
von Schleicher-Segelflugzeugbau
Scale-Nachbau von HKM-Flugzeugbau im Maßst. 1:2,5 |

AS 33 beim Erstflug
© Manfred
Münch/Schleicher |
New Kid in Town !
Wenn bei Alexander Schleicher-Segelflugzeugbau in Poppenhausen ein neues Segelflugzeug angekündigt und erste Konstruktionsdetails veröffentlicht werden, erfasst mich der Tatendrang als Konstrukteurs von Flugmodellen. Meine Affinität zu Schleicher dürfte allseits bekannt sein, habe ich doch im Laufe der Zeit etliche Flugzeuge der Firma, angefangen von der K6 bis zuletzt der ASH 31 mit 9,6 M, als Scale-Modelle nachkonstruiert und/oder
gebaut. Das sind mit kleinen Verbesserungen für ausreichende Flugstabilität im Modellflug alles Top-Modelle geworden, die sich auch gut vermarkten ließen. Als ich die ersten Vorankündigungen von dem Projekt eines neuartigen Segelflugzeuges für die FAI-Klassen der Rennsegler mit 15 Meter und 18 Meter Spannweiten erfuhr, deren Leistungen alle bisherigen Segelflugzeuge dieser Klasse in den Schatten stellen sollen, brauchte es keiner
großen Argumente mehr, meinen Fliegerfreund Willi Helpenstein (HKM) zu überzeugen, die 18 Meter-Version als Spitzenmodell für dynamisches Segelfliegen im Maßstab 1:2,5 zu bauen. |
AS 33 …der modernste 15/18m Segler ?!
Diese Ankündigung von Alexander Schleicher Segelflugzeugbau lässt ahnen, dass die Messlatte für die Leistungen des neuen AS 33-Rennseglers für die 15m und 18m FAI-Klassen enorm hoch gelegt wurde, als vor gut zwei Jahren der Entschluss feststand, die fast 10 Jahre alte und ständig verbesserte ASG 29 durch ein neues, hochleistungsfähiges Segelflugzeug zu ersetzen. Von jungen Ingenieuren mit neuesten Kenntnissen der numerischen Strömungssimulationen
und digitaler Rechenverfahren für aerodynamische und flugmechanische Aufgaben erhoffte man sich wesentliche Verbesserungen für die Flugleistungen. Aufregend bis zum Erstflug bleibt damit während der gesamten Entwicklungszeit die bange Frage, ob das Ergebnis am Ende „Hopp“ oder „Top“ sein wird.
Die AS 33 entstand als Gemeinschaftsprojekt mehrerer Ingenieure und Techniker, weshalb von einem Konstrukteurs-Buchstaben bei der Modellbezeichnung abgesehen wurde. Aerodynamische Aufgaben wie die Entwicklung widerstandsarmer Laminarprofile mit hohem
Auftrieb für die Tragfläche, die Wirkung der Wölbklappen, die 3D-Berechnung und -Optimierung des Strömungsverlaufs zwischen Rumpf und Fläche, die aerodynamische Gestaltung der Winglets, die Bestimmung der optimalen Hochlage der Tragfläche am Rumpf usw. erledigte das AS 33-Team wohl alles selber.
Offensichtlich war anfangs wohl eine Hochdecker-Anordnung der Tragfläche geplant, um den schädlichen Widerstand zwischen Rumpf und Fläche zu minimieren. Da aber im Langsamflug der Strömungsnachlauf der Fläche bei dieser Anordnung die Effizienz des Höhenleitwerks wohl beeinträchtigt hätte, wurde es doch wieder ein Mitteldecker.

Bei sonnigem Wetter in der Rhön verließ am 23. Januar um viertel vor 11 Uhr die AS 33 mit Geschäftsführer Uli Kremer am Ruder per F-Schlepp den Schleicher-Werksflugplatz in Poppenhausen zum Erstflug.
Uli Kremer fühlte sich - wie er hinterher berichtete - gleich sehr wohl im Cockpit und war begeistert von der Leistung und der Manövrierbarkeit des Flugzeuges: „Das Flugzeug ist sehr leise und die Ruderabstimmungen sind sehr harmonisch“. Leider konnten, wie immer bei
einem Erstflug, noch nicht die Schnellflugeigenschaften erprobt werden, was zur Zeit die Mitarbeiter des AS 33-Teams ausführlich übernehmen. |
AS 33-HKM, Modell im Maßstab 1:2,5 zum Original
Eigentlich ist es wohl eher ungewöhnlich, über das Design eines Segelflugmodells zu berichten, noch ehe es gebaut und geflogen wurde. Aber mit Einverständnis von Willi (HKM), der das Modell in Serie bauen wird, will ich
hier schon mal vorab über meine theoretischen konstruktiven Vorstellungen vom Bau einer AS 33 im Maßstab 1:2,5 zum Original vorstellen. Ich nehme an, dass dies sicher einige Freunde der Großsegler interessieren wird. Das Modell wird im Weiteren als „AS 33-HKM“ bezeichnet. Im September wird es übrigens vom VTH eine Sonderausgabe der FMT übler Segelflugmodelle geben, darin wird auch ein ausführlicher Essay von mir über das Thema
publiziert werden.
Am Anfang eines solchen Projektes stehen zuvorderst Fragen des Marketings: Gibt es eine ausreichende Zahl potentieller Käufer, die das sicher nicht ganz billige Modell in genügender Stückzahl kaufen werden, damit sich die enormen Investitionen an Zeit
und Geld rentieren? Und technische Fragen wie: Welche Flugeigenschaften erwartet sich das Gros dieser Käufer von einem solchen Modell? Willi, weltweit bekannt für die Qualität und die Leistungsfähigkeit seiner Modelle, bat mich, gemäß dem Wunsch seiner potentiellen AS 33-Kunden, ein Modell zu konstruieren, das zwar ausreichend Reserven für das Kreisen in der Thermik, aber eher dynamische Flugeigenschaften haben sollte. |

3-Seiten Ansicht des AS 33-HKM-Modells
© Konstruktion des Autors |
Mehr Details unter Konstruktionen/AS 33 - HKM
und im FMT-Extra "SEGELFLUG" im September/20! |
Pilatus SB-2 Pelikan
Modell im Maßst. 1:2,8 von Markus Frey/CH
Expertise des Autors für die behördliche Zulassung |

Modell des Pilatus Pelikan Fotos © M. Frey |
 Original des Pilatus
SB-2 Pelik
von 1944
Dieses Schweizer Bergflugzeug (SB) wurde im Auftrag des Schweizer Luftamtes zunächst Ende der 30er
Jahre an der ETH-Zürich entwickelt und ab 1941 von Pilatus fertig gestellt. Zum Erstflug kam es aber wohl erst im August 1944. Als Bergflugzeug wurde es für kurze Start- und Landewege in hochgelegenen Gebirgsregionen, z. B. am Jungfraujoch, ausgelegt und hat für fünf Passagiere Platz. Interessante Details dieses Flugzeuges sind:
Besatzung: 1 Pilot + 4 Passagiere
Spannweite: 15,5 m
Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Dienstgipfelhöhe: 6300 m
Leistung: 446 PS (P&W)
Landestrecke: 110 m
Startstrecke: 110 m
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Erläuterungen zum Modell:
Die obigen Grafiken zeigen eine 3-Seitenansicht der Original - SB 2 von 1944, die als Vorlage für das Modell im Maßstab 1:2,8 diente und eine 3D-Ansicht des Tragflügels für das SB 2-Modell. Das Flugzeug wurde in allen Details originalgetreu nachgebaut, wozu insbesondere auch die Tragflächen-, Wölbklappen-, Querruder- und LTW-Profile zählen.
Am Ende entstand ein recht massives Modell mit über 50 kg Gewicht. Solch ein Fluggerät darf auch in der Schweiz, wo Markus zu
Hause ist, nicht ohne behördliche Genehmigung geflogen werden.
Eine interessante Frage war, ob die vor allem im Mittelteil des Flügels sehr dicken Originalprofile des Tragflügels auch im angestrebten Modellmaßstab stabile Strömungsverhältnisse und ausreichend Leistung liefern würden. Windkanalversuche verliefen äußerst vielversprechend, so
dass dem Scale-Nachbau der SB 2 nichts mehr im Wege stand. Da die schweizer Zulassungsbehörden aber sehr gründlich sind, verlangten sie neben baulichen Unterlagen von Markus auch eine Expertise bezüglich der Flugstabilität, besonders im Langsamflug, und eine nachvollziehbare flugmechanische Berechnung des zugehörigen Schwerpunktes. Da die schweizer Zulassungsbehörde mich als "Experten" anerkannten, bat mich Markus um
Unterstützung. Es soll hier nur verkürzt wiedergegeben werden, wie diese Aufgabe gelöst wurde. In einem ersten Schritt wurden anhand von alten Grafiken aus den 40er Jahren eine genügende Zahl von Profilkoordinaten für die Hauptprofile des Innen- und des Außenflügels ermittelt und im DAT-Dateiformat gespeichert. Nach Übertragung
dieser Daten in das Eppler PROFIL06- und auch ins XFoil-Analyseprogramm ließen sich die gewünschten Profilpolaren für den aerodynamisch relevanten Re-Bereich des Modells erstellen.

Profile am SB 2 - Mittelflügel
Profil der Wölbklappe: Clark y 15%

Profile am SB 2 - Außenflügel
Profil des Querruders: NACA 0015

Auftriebs-Widerstandspolaren der Flächenprofile (XFOIL-Analyse)
Dem interessierten Leser möchte ich's überlassen, für die bekannten Wölbklappen- und Querruderprofile die entsprechenden Polaren selbst mittels XFoil- oder Eppler-PROFIL06 zu ermitteln.
Aus den Grafiken der Flächenprofile ersieht man, dass die Wölbklappen und Querruder relativ breit gewählt wurden, um mit großen positiven Ausschlägen die angestrebten kurzen Start- und Landestrecken zu erreichen. Außerdem sind diese anders als bei Fowlerklappen deutlich unterhalb des Vorderflügels angeordnet.
Im Normalflugstellung ist deshalb nur mit einer geringen Düsenwirkung der Strömung zwischen Vorderflügel und Klappen, bzw. Querrudern zu rechnen. Erst bei starker Auslenkung der Klappen und Ruder nach unten bildet sich ein so schmaler Spalt, dass eine erhöhte Luftgeschwindigkeit zwischen Vorderflügel, Wölbklappen und Querrudern entsteht, die zu einer Erhöhung des Unterdrucks auf der Oberseite beim Vorderflügel führt und damit zu
einer Erhöhung des Auftriebs.
Die Behandlung der Tragfläche als Doppeldecker im Hinblick auf die Bestimmung von Flugstabilität und Schwerpunkt des Modells erwies sich als annähernd hinreichendes, einfaches Verfahren bei der Ermittlung seiner Auftriebs-, Widerstands- und Momentenbeiwerte. Mittels der aerodynamischen Beiwerte von Vorderflügel, Wölbklappen und
Querrudern lassen sich somit die entsprechenden lokalen Beiwerte einer Doppeldeckerfläche in Abhängigkeit der Anstellwinkel und Re-Zahlen berechnen. Damit kommt man schließlich zunächst auf den Gesamtauftriebsbeiwert cL und den Gesamtmomentenbeiwert cMo des Modells für geringste Sinkrate, woraus sich der Schwerpunkt bestimmen lässt. cL liefert wiederum unter Berücksichtigung des Flächengewichtes (13,5 kg/m2) die Grundgeschwindigkeit des Modells im
langsamen Gleitflug (16 m/s). Diese Geschwindigkeit und die lokalen Flächentiefen liefern die zugehörige lokale Re-Zahl für den langsamen Gleitflug, mit deren Hilfe der zugehörige lokale Widerstandsbeiwert cD bestimmt werden kann.
Es war zu erwaten, dass der voluminöse kastenförmige Rumpf je nach Anstellwinkel deutlich zum Auftrieb und zum Nickmoment beitragen würde. Die Rechnungen ergaben insbesondere einen relativ hohen positiven Momentenbeiwert, der letztendlich dazu beitrug, dass der Schwerpunkt ziemlich weit vorne liegen
musste.
Mittels meines Programms "FMFM, Flugmechanik für Flugmodelle" war es dann einfach, die Lage des Schwerpunktes und das zugehörige Maß s der statischen Flugstabilität zu berechnen.
Wie sich beim Erstflug schon zeigte, lieferte der ermittelte Schwerpunkt angemessene Flugeigenschaften un Flugstabilität. Bei YouTube sind einige Videos über das Modell zu finden.
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Modell des ASH 31 - Segelflugzeugs (21 M) von Alexander Schleicher
Maßstab 1:2,2 mit 9,64 M Spannweite, 22-25 kg Gewicht
© Fotos: Raineer Welzel und Stefan von Malotky

Nach all den Reportagen und Bildern über die Entstehung dieses Modells, siehe weiter unten auf dieser Seite, kann ich nun endlich berichten, dass es am 13. Juni dieses Jahres zum ersten Mal auf dem Modellflugplatz Wey zum Airborne kam. Leider konnte ich mich selbst erst am Wochenende drauf an der Ästhetik, der perfekten Qualität und den vorzüglichen Leistungen des Modells erfreuen. Mein
guter Freund und "Geselle" Willi Helpenstein (HKM) hat wieder mal ein perfektes Meisterwerk abgeliefert, dem die Freunde der Großsegelflugmodelle größten Respekt zollen werden! Die Nachfrage nach diesem Modell dürfte sicher bald groß sein,
.Meine persönliche Freude ist, dass mir mit dieser ASH 31 -Konstruktion ein Segelmodell mit großem dynamischen Leistungsumfang, vom Kreisen in der Thermik bis zum schnellen Gleiten, gelungen ist. Wenn fast 50.000,- € für die Formen aufgebracht werden und wenn man all die hunderte Arbeitsstunden von Willi und seinen guten Freunden rechnet, um solch ein Projekt zu realisieren,
dann zittert man als Designer ganz schön, bis der Erstflug endlich zeigt, dass alles richtig war.
Vorrangig gebührt unser besonderer Dank Herrn Münch vom Alexander Schleicher Segelflugzeugbau, der mir bereitwillig alle nötigen Konstruktionspläne zur Verfügung stellte und dazu noch extra handgefertigte Skizzen, wie z.B. vom Flächen-Rumpf-Übergang sowie auch noch erläuternde Fotos, die es ermöglichten, ein absolut maßstabgetreues Modell zu entwerfen.
Da das Meiste über das Modell auf der Homepage von HKM-Flugzeugbau zu finden ist, sollen hier nur noch einige technische, aerodynamische und flugmechanische Besonderheiten des Modells angesprochen werden:
1. Für das Modell wurde der Maßstab 1:2,2 zum Original gewählt. Aufgrund der Erfahrungen mit der Bauweise der HKM-ASW 28 im Maßstab 1:2,5 konnte abgeschätzt werden, dass man bei diesem Maßstab mit integriertem Elektroantrieb gerade noch innerhalb der in Deutschland geltenden 25 Kg-Gewichtsgrenze bliebe und
dass man andererseits für den gewählten Profilstrak noch
genügend Flächengewicht hätte, um dynamisch fliegen zu können. (Im Maßstab 1:2 wäre es sicher ein "Schweberich" ohne Dynamik geworden!)
2. Für die Tragfläche wurde ein Profilstrak gewählt, der bis zum vorletzten Flächentrapez aus HQ/DS-Profilen mit 2,25 % Wölbung sowie für die notwendigen lokalen Biegesteifigkeiten und Re-Zahlen mit angepassten Dicken (im Durchschnitt 13 %) besteht. Im vorletzten
schmalen Trapez
folgt ein Übergang auf das sehr strömungsstabile HQ/ACRO-2,25/13, das dann bis zur Wurzel der Winglets beibehalten wird, um Strömungsabrisse an den Flächenenden zu vermeiden. Für die Winglets wurde das Profil HQ/WINGLET-3/13 verwendet, das auch bei Querwind noch relativ günstige Strömungsverhältnisse liefert.
3. Bei der Berechnung der Richtungs- und Längsstabilitäten des Modells kamen mir erhebliche Bedenken, ob die Größen von Höhen- und Seitenleitwerk wie beim Original auch beim Modell ausreichen würden. Meine flugmechanischen Berechnungen zeigten, dass bei der 21 M-Version
der ASH 31 die Größe des HLWs bei unserem Modell gerade mal eine statische Flugstabilität wie bei einem F3B-Modell liefern würde. Bei einem Modell mit fast 10 M Spannweite erwartetet man aber ruhiges Kreisen und Gleiten besonders auch im Langsamflug. So ergab sich zwangsweise die Notwendigkeit einer adäquaten leichten Vergrößerung des HLWs in Tiefe und Spannweite, ohne dass der Gesamteindruck zum Original
beeinträchtigt wurde.
Zur Zeit der Konstruktion des Modells war die 21 M-Version der ASH 31 gerade bei Alexander Schleicher-Segelflugzeugbau in der Flugerprobung. In einem Gespräch mit Herrn Münch über meine Zweifel hinsichtlich der Größe und Wirkung des Seitenruders, gestand er mir ein, dass sich inzwischen
die Seitenkraft des Seitenleitwerks bei der Version mit 21 M Spannweite hinsichtlich der hohen
Massenträgheiten der großen Flächen und des größeren Roll-Wende-Momentes zum Gieren als zu gering erwiesen habe. Erst mit einer Vergrößerung des SLWs durch Erhöhung an der SLW-Wurzel habe sich eine befriedigende SLW-Wirkung eingestellt. In meiner Konstruktion für das Modell hatte ich eine solche Vergrößerung längst vorgesehen und, wie mir Willi schon nach den ersten Flügen berichtete, lässt sich das Modell fast nur mit dem SLW
wunderbar kreisen.
4. Der Einfluss des Höhenleitwerks hinsichtlich der statischen und dynamischen Längsstabilität im Fluge wird wesentlich von seiner Größe und von seiner geometrischen Form bestimmt. Seine Effizienz hängt aber auch erheblich von der Dicke des Höhenleitwerkprofils ab. In
verschiedenen Aufsätzen, Vorträgen und explizit in meinem neueren Buch "HQ-Profile für den Modellflug" habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass ein symmetrisches HLW Profil mit 12 % Dicke, wie z.B. das HQ/ACRO-0/12, maximale Auf- und Abtriebsbeiwerte von cl .+/- 1 erreicht bis die Strömung abreißt, während z.B. ein symmetrisches Profil mit nur 9 % Dicke nur auf halb so hohe cl - Werte kommt. Dies macht sich
besonders beim Nachziehen im engen Kreisflug und beim Starten und Landen bemerkbar. Frage: Warum plumpsen so manche Modelle im langsamen Landeanflug plötzlich durch? Gemäß der unter 3. angesprochenen HLW-Größe erreicht die Strömung mit dem HQ/ACRO-0/12 an den Enden des ASH 31-HLWs auch im langsamen Kreisflug mit Wölbklappeneinsatz noch Re-Zahlen über 100.000 und unkritische Strömungsverhältnisse. Man muss sich da schon sehr
anstrengen, um einen Stall am HLW zu erzeugen.
5. Der eine oder andere Pilot, der sein Modell mit einem HQ/DS-2,25/...-Profil ausrüsten möchte, wird sicher Fragen hinsichtlich der Einstellwinkeldifferenz und des Schwerpunktes haben. Mittels meines Programms "Flugmechanik für Flugmodelle" und der dynamischen
Profilpolaren, die mit dem Epppler-PROGRAM06 ermittelt wurden, ergab sich für einen dynamischen Flugzustand zwischen geringstem Sinken und optimalem Gleiten ohne Berücksichtigung der Wingletwirkung auf den Auftrieb eine EWD von 2,2° und eine Schwerpunktlage von 43 % der mittleren Flächentiefe. Mit diesen Einstellungen absolvierte Willi problemlos die ersten Testflüge. Die Laminardelle der Profilpolaren führt aber bei Re-Zahlen über 200.000 auf der Oberseite der
Profilpolaren zu einer
Abflachung mit schnellem Anstieg des Widerstandes. Wenn im langsamen Kreisflug nachgezogen wurde, vor allem mit positivem Auslenken der Wölbklappen, zeigte das Modell konsequenterweise einen leichten Leistungsabfall.. Eine Reduktion der EWD auf 1,5° und eine leichte Rückverlegung des Schwerpunktes lieferte eine deutliche Besserung ohne Leistungsabfall, weil das Verhältnis von Auftrieb zu Widerstand über einen relativ weiten Bereich der
dynamischen Profilpolare nahezu konstant bleibt, allerdings steigt dadurch die Minimalgeschwindigkeit etwas an.
6. Zu den technischen Besonderheiten dieses Modells gehört, dass es auf Wunsch auch mit integriertem Ausklapptriebwerk geliefert wird und dann ein extra hohes Fahrwerk bekommt, damit es beim Anrollen nicht mit der Rumpfnase nach unten kippt.
Fazit ist, dass dies ASH 31-Modell vorzügliche Leistungen mit hoher Dynamik liefert, statisch und dynamisch sehr stabil fliegt, wie man es von einem so großen Segelflugmodell erwartet, und sich durch besonders einfaches Handling und gutmütige Steuerfolgsamkeit auszeichnet.
Ich denke, ich habe nie ein besseres Modell konstruiert!
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Willi mit seinem Meisterstück vor dem Erstflug

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Das ASH 31-Modell im Jungfernflug |
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HQ & WH höchst zufriedenes über ein gelungenes Projekt |
10 Jahre HQ/DS-Profile
Als ich vor 10 Jahren gebeten wurde, für große Segelflugmodelle doch eine Profilserie zu entwickeln, die es erlauben würde, sehr langsam mit hohem Auftrieb in der Thermik zu kreisen und andererseits zügig mit gutem Gleitvermögen auf Strecke zu gehen, machte ich mich an das Design dieser Profile, die im Rückblick zu einer echten Erfolgsstory wurden. Dieses
Ziel wurde durch moderate Steigerung der Laminareigenschaften gegenüber meinen anderen Profilen erreicht. Insbesondere drückt sich das im Verhältnis von Auftrieb zu Widerstand im mittleren und niedrigen Auftriebsbereichen aus. In der Praxis haben sich HQ/DS-Profile mit Wölbungshöhen von 0,5 bis 2,5 % und Dicken von 8 bis 13 % bewährt. Höhere Wölbungen und
Dicken führen zu einer Minderung der Leistungen (Gleitzahlen, Sinkraten) und zu vorzeitigen Strömungsabrissen bei Re-Zahlen unter Re=100000. Bei Großseglern hat sich bestens bewährt, an den schmalen Flügelenden, wo die Re-Zahlen im langsamen Kreisflug oft deutlich kleiner sind, auf ein strömungsstabiles HQ/ACRO-Profil zu straken. In meinem Buch
"HQ-Profile für den Modellflug" habe ich ausführlich über die Entstehung und die verschiedensten Anwendungen der Profile geschrieben und einige exemplarische Beispiele wie das DS-Modell "Orbiter" bis zum 9,6 M ASH 31-Großsegler (s.u. auf dieser Site) besprochen. Im Laufe von 10 Jahren habe ich aber auch etlichen Modellbauern bei der
Auslegung ihrer meist größeren Modelle geholfen. Beispielsweise wollten Freunde aus dem Grödnertal eine schnelle ASW 28 mit 5 Metern Spannweite, um bei gutem Wind rund um Sella, Pordoi und Seiser-Alm dynamisch an den Hangkanten fliegen zu können. Mit der Profilwahl HQ/DS-2,25/13 und einer Flächenbelastung von 120 g/qdm läuft der Segler bei gutem Hangwind durchschnittlich 350 Km/h! Wie ein Freund des Piloten es in einem Video ausdrückte: " Isch a Wahnsinn".
Modelle mit den HQ/DS-Profilen sollten vor allem bei etwas höheren Wölbungen im Langsamflug wenigstens durchschnittliche Re-Zahlen von > 120 000 erreichen, langsamere Modelle würden ständig zum Strömungsabriss neigen. Ein Beispiel für die untere Größenordnung von normalen Seglern ist der "Rockmaster" des Autors mit 3,5 M Spannw. und 65 g/qdm
Flächenbelastung weiter unten auf dieser Seite. Hier einige Beispiele für die Vielfalt der Anwendungen für HQ/DS-Profile: |
Der "Rockmaster III" des Autors,
ein Modell mit 3,5 M Spw. für alpines Hangfliegen
Profil: HQ/DS-1,75/10, 65 g/qdm Flächenbelastung

Foto: © Paul Gierlach |
DS-Modell "Orbiter" für Markus Minger, CH
am Mount Welden, USA, 2013
DS-Speed >530 km/h bei ca. 20m/s Wind
Profil: HQ/DS-1/10, 12 Kg Gewicht!

Foto: © Markus Minger |

Martin Pramstrahler mt seiner ASW 28
Martin stammt aus dem Grödnertal und fliegt an den herrlichen Hängen rund um Sella, Langkofel und Seiser Alm. Bei gutem Wind geht es da oft sehr dynamisch zur Sache. Als er mich fragte, welchen Profilstrak er für eine ASW 28 mit 5 Metern Spannweite nehmen solle, riet ich ihm zum HQ/DS-2,25/13 und zum passenden HQ/ACRO für die
Flächenenden. Schon beim Einfliegen an Ostern 2016 erreichte er bei gutem Wind an der Kante der Seiser Alm mit einer Flächenbelastung von etwa 120 g/qdm eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 350 km/h. Erst küzlich im Mai schrieb er mir:
"Ich bin mit meiner Asw 28 immer noch sehr glücklich und die Leute die sie fliegen sehen sind begeistert. Der Geschwindigkeitsbereich ist unglaublich, vom Thermikschleichen bis zum Highspeed."
Foto: © Martin Pramstahler |
 Erwin Schreiber,
bekannt für eine Reihe von schönen Großseglern und als freundlicher Lehrer seiner RC-FLIGHT-ACADEMY bat mich vor einiger Zeit um Rat für die Profilauslegung für eine neue dynamische ANTARES im Maßst. 1:2,5 zum Original. Auch hier bot sich ein Strak mit dem Profil HQ/DS-2,25/... und einem entsprechendem HQ/ACRO an den Flächenenden an. Dass
dies Modell auf der Segelflugmesse 2016 von den Besuchern als schönstes Modell des Jahres gekürt wurde, hat mit den Profilen sicher nichts zu tun, hat mich aber mit Erwin sehr gefreut.
Kürzlich sagte er mir bei einem Telefongespräch über das Modell, dass er noch nie einen solch dynamischen Großsegler gehabt habe, der vom langsamen Thermikschleichen bis zum spektakulären Überflug alles könne und er der Überzeugung sei, dass es auf dem Markt der Großsegler zur Zeit wohl nichts gebe, was an Leistung vergleichbar sei! (Nun ja, er
müsste mal meine 6 M ASH 31 erleben, die ich mir selbst gebaut habe!!!) |
Bruckmann-Eta


Ebenfalls bei der Großseglermesse 2016 in Schwabmünchen stellte Gerhard Bruckmann seine neue ETA mit 15,45 Metern Spannweite vor, die von Sohn Gernot mit Bravour vorgeflogen wurde. Das Bild links zeigt
Gerhard (rechts) und Gernot (mitte) mit Freunden beim Aufbau der ETA auf ihrem Heimflugplatz in Kärnten. Das Modell erregte auf der Messe viel Aufmerksamkeit und eine eingehende Würdigung in den Modellzeitschriften, weshalb sich hier jeder weitere Kommentar erübrigt.
Auf Anraten von Rasko Kos aus Slowenien erhielt das Modell einen HQ/DS-Profilstrak, die Formen wurden bei seinem Freund Matjaz Remec gefräst.
Fotos: © Gerhard Bruckmann |
ASH 31 (21 M-Version) Scalemodell im Maßst. 1:2,2 - Fortschritte
Erste Rumpfabformung, 31.12.2016 |

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Willi sandte mir dies Bild am 31.12.2016 mit der freudigen Ankündigung:
"Helmut, sieht der nicht richtig gut aus? Ich denke, wenn alles so weiterläuft, fliegen wir in 4 Wochen!" |

Willi hatte sich mit den 4 Wochen verschätzt, er hatte wohl 4 Monate+ gemeint !!!
Jetzt haben wir April 2017!
Ob Willi das Modell bis zu seinem Großseglertreffen Mitte Juni/17 noch zum Fliegen bringt?
Für die ASH 31 wurde ein spezielles Fahrwerk entwickelt, das auch den Start mit Elektro-antrieb ohne "Kopfnicken" erlaubt und mi Bremse ausgerüstet wurde.

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Wiktor Nikolajewitsch Belyaev, BP-3 Gleiter |

Am18. Juni 1935 erlebte der BP-3 Gleiter des russischen Flugzeugkonstrukteurs Professor Wictor Nikolaevich Belyaev (andere deutsche Schreibweise: Beljajew) seinen Erstflug - vermutlich in Islamabad. Der Erfolg des außergewöhnlichen zweisitzigen Segelflugzeugs war sehr hoch – 33 Einheiten sollen nach unbestätigten Informationen in Werkstätten in Islamabad gebaut worden sein. Das Flugzeug hatte kein übliches
Leitwerk, möwnartig geschwungene Tragflügel und ein großes Rumpfteil für zwei Piloten. Für die Längssteuerung war am Ende der Flügelmitte ein eigenes Klappenruder vorgesehen, Rollen und Gieren geschah mittels Querrudern und Ruderklappen am doppelten Seitenleitwerk.
Die wichtigsten technischen Daten: Besatzung: 2 Personen, Spannweite 20 Meter, Gewicht 400 kg, Gleitzahl 33:1, l = 1:7
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Markus Frey, schweizer Modellflieger und Mitglied der IG-Albatros in Müswangen, ist bekannt für seine ausgefallenen Oldtimer-Modelle in gigantischem Maßstab, so z.B. der "Austria
Elefant" mit 15 Metern Spannweite , die jetzt im Wasserkuppe-Museum zu bewundern ist. Von seinen Freunden Frederic Fischer und Lili Grundbacher wurde er auf die Beljajew BP3 aufmerksam gemacht und beschloss auf deren Zureden im letzten Jahr das ungewöhnliche russische
Segelflugzeug im Maßstab 1:2 mit 10 Metern Spannweite zu bauen.
Schon im März 2015 rief mich Markus an und und fragte, ob ich willens sei, die aerodynamische und die flugmechanische Auslegung des Modell zu übernehmen. Natürlich reizte es mich, meine diesbezüglichen Kenntnisse und Erfahrungen bei einem solch ungewöhnlichen Projekt einzubringen. Aber ein Nurflügelmodell dieser Art ist doch
etwas anderes als ein "normaler" Segler, vor allem wenn die Dimensionen so gigantisch gewählt sind. Das Trauma, dass etwas beim Einfliegen des Modells schief gehen könnte, hat mich bis zu dem Tag verfolgt als Markus mir eine begeisterte Mail schrieb, dass das Modell stabil und leistungsmäßig perfekt fliege! Über die Entstehung des
Modells hat Markus auf der Homepage der IG-Albatros ausführlich berichtet, siehe: http://www.ig-albatros.ch/index.php/bauberichte-und-projekte/scale-modelle/beljajew-bp-3
Siehe auch BELJAJEW BP 3 FLYING WING Videos auf YouTube! |

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Wie man sich leicht vorstellen kann, stellte die aerodynamische (Flugleistungen) und die flugmechanische (Flugstabilität) Auslegung dieses Modells keine ganz leichte Aufgabe dar. Und ich musste mich schon wundern, als Markus mir diese Aufgabe mit voller Überzeugung
in meine Kenntnisse anvertraute. Obwohl ich mir am Ende ziemlich sicher war,
alles ganz richtig gemacht zu haben, blieben doch bis zum Tag des Erstflugs immer noch Zweifel.
Von eigenen Nurflügelmodellen wusste ich aus Erfahrung, dass das Maß s für eine solide Längsstabilität mindestens > 5 %, besser 7 - 8 %, sein sollte, um bei einem solch teuren Riesenvogel keinerlei Risiko einzugehen.
Flugmechanisch ausgedrückt, der
Schwerpunktes musste mindestens um 5% der durchschnittlichen Tragflächentiefe vor dem Neutralpunkt des Modells liegen. Da aber das Maß der Längsstabilität andererseits auch das negative Verhältnis von Momentenbeiwert und Auftriebsbeiwert des Modells ist, s = - CMo
/ CL, musste das ganze Modell einen positiven Momentenbeiwert bekommen.
Als geeignetes druckpunktfestes Grundprofil mit genügend Auftriebsreserven, geringem Widerstand vom Nullauftrieb bis zum Auftrieb besten Gleitens und geringsten Sinkens sowie geringer Abrisstendenz im Langsamflug erwies sich das HQ/S-2,25/11. Da druckpunktfeste Profile im Prinzip kein nennenswertes Eigendrehmoment haben, wurden im
Mittelteil des Modells negative Wölbungen am hinteren Ende des Profils vorgenommen, die ein ausreichendes positives Drehmoment des gesamten Modells erzeugen sollten. Nach vielen Rechnungen zeigte sich, dass eine Wölbung von - 4° der hinteren 25 % des Profils zwischen den Seitenleitwerken und ein Übergang von diesem gewölbten Profil vom Seitenleitwerk bis zum Grundprofil an den Querrudern ausreichen müßte, wenn auch das HLW etwas negativ
angestellt würde. Da die Fläche vorgepfeilt ist, wäre eine negative Schränkung nach außen kontraproduktiv gewesen, eine positive Schränkung, die das Drehmoment gesteigert hätte, hätte aber zu hohe Auftriebsbeiwerte am Flügelende verursacht und damit eine hohe Stallgefahr dargestellt. Letztendlich ergab sich so ein Gesamt-Momentenbeiwert von CMo = + 0,03.
Eine besondere Schwierigkeit an den Profilstrak stellten die großen Unterschiede der Flächentiefen zwischen der Wurzel und dem Flügelende dar. Hier kamen aber die gleicherma0ßen großen Re-Zahl-Unterschiede zwischen Wurzel- und Außenprofil zu Hilfe. Im Langsamflug, etwa 10 - 12 m/s, wird am Flächenende gerade mal eine Re-Zahl von Re ~ 80 000 erreicht, an der Flächenwurzel ist Re ~ 800 000. Die beiden Polaren-Grafiken (Drela X-Foil) zeigen, dass optimaler Gleitflug und geringste Sinkrate sowohl für das ungewölbte Profil am Außenflügel als auch für das negativ gewölbte Profil an der Flächenwurzel etwa bei Auftriebsbeiwerten von cl
=
0,7 - 0,9 erreicht werden. (Etwa gleiche Werte ergaben sich aus Analysen mit dem Eppler-PROFIL06-Programm.)
Aus der Berechnung der Auftriebsverteilung an der Fläche mittels des Vortex-Panel- Verfahrens in meinem FMFM-Programm ergab sich für den Flügel eine Auftriebseffizienz von a = 0,80. Bei der Wahl des durchschnittlichen Profilauftriebsbeiwertes cl =
0,7 unter Einbeziehung des induzierten Widerstandes für bestes Gleiten sollte demnach das Modell theoretisch etwa mit einem Gesamtauftriebsbeiwert von CL = a · cl = 0,56 fliegen.
Anhand dieser Annahmen musste also der Schwerpunkt um
s = - CMo / CL = - 0,03 / 0,56 ~ - 0,055 vor dem Neutralpunkt
des Modells liegen, um die gewünschte Flugstabilität zu erreichen
Sollte das nicht ausreichen, bot sich noch die Möglichkeit, das HLW noch stärker negativ anzustellen und den Schwerpunkt entsprechend vorzuverlagern, um eine noch höhere Flugstabilität zu erzielen. Die Auftriebs-Widerstandspolaren zeigen, dass dafür noch viel Spielraum besteht. Letzteres hat Markus neuerdings auch so realisiert und ist mit
seiner "Möwe" vollauf zufrieden.
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HQ/S-2,25/11 - Koordinaten:
HQ-S-2,25-12.dat
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ASH 31 (21 M-Version) Scalemodell im Maßst. 1:2,2 - Fortschritte
Anpassungen von Tragfläche und Leitwerk, Rumpfform |
 Gut Ding braucht Weile,
2016 soll's was werden! |
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Negativformen des Rumpfes für die Produktion

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Urform Haubenrahmen von oben und unten


| Positive Formen für den Haubenrahmen

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ASH 31 (21 M-Version) Scalemodell im Maßst. 1:2,2 |

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Vor etwa 3 Jahren überlegten Willi Helpenstein (www.HKM-Modellbau.de) und der Autor, welches der damals neuen Segelflugzeuge wie der ARCUS von Schempp-Hirth, die ASH31 (21 M Spw.) von Alexander Schleicher und evt. auch noch andere Baumuster sich am ehesten für einen großen,
maßstabsgetreuen Nachbau als dynamisches und vor allem thermiktaugliches Segelflugmodell eignen würde. Zu bedenken war dabei insbesondere, dass in Deutschland für große Modelle nur ein Gesamtgewicht von 25 Kg auf zugelassenen Modellflugplätzen erlaubt ist. Berechnungen der potentiellen Flugleistungen wie Sinkrate, Gleitzahlen, mögliche Höchstgeschwindigkeiten sprachen am Ende für ein ASH 31-Modell im Maßstab 1:2,2
mit einem HQ/DS-Profilstrak. Dabei wurde auch der Einbau eines Klapptriebwerkes für den Eigenstart berücksichtigt. Da der Autor mit dem Schreiben seines neuen Sachbuches "HQ-Profile für den Modellflug" und Willi mit der Weiterentwicklung seiner Modelle wie der 1:2,5 ASW 28, dem SIRION-F3J-Modell und natürlich auch noch anderen Dingen beschäftigt waren, zog sich die Entwicklung des ASH 31-Modells von der Konstruktion,
dem Fräsen der Urformen bis zur weitgehenden Fertigstellung der Bauformen eine Weile hin. Dies nicht zuletzt auch, weil so manches Formenteil von Willi und seinen Freunden wiederholt gebaut wurde, bis es Willis Qualitätsansprüchen endlich genügte.
Das Projekt ist jetzt aber so weit fortgeschritten, dass der Jungfernflug des Prototyps im Mai 2015 stattfinden kann.
Einen kleinen Einblick in den aufwändigen Bau der Modellformen liefern die nachfolgenden Bilder |

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Für den Tragflügel der ASH 31 wurde im Durchschnitt das Profil HQ/DS-2,25/13 gewählt. Auch ohne negative Klappenausschläge sorgt es aufgrund seines geeigneten Kompromisses von Wölbung und Dicke für beste Gleitleistungen und hohe Endgeschwindigkeiten, mit negativen Klappenauslenkungen bis zu -4° können sehr hohe
Endgeschwindigkeiten erzielt werden. Mit positiven Klappenauslenkungen bis zu 5° lassen sich sehr niedrige Sinkraten erzielen und die Geschwindigkeit im langsamen Thermikflug sowie bei Start und Landung deutlich vermindern.
Das Profil HQ/ACRO-2,5/13 sorgt für hohe Strömungsstabilität und wird deshalb am Ende der hoch gestreckten Flügel eingesetzt, um dort unerwünschte Strömungsabrisse zu vermeiden.
Über die Eigenschaften des HQ/Winglet-3/12 mittels Turbulatoren finden sich ausführliche Erläuterungen bei den Profilen auf dieser Homepage.
Das HQ/ACRO-0/12-Profil hat sich bei vielen Großsegelflugmodellen bestens bewehrt, es liefert hohe Effizienz und ist sehr strömungsstabil. |
Der Rumpf des ASH 31-Modells wird sowohl einteilig als auch zweiteilig geliefert werden. Die Bilder vermitteln einen Eindruck davon, mit welcher Akribie Willi und seine Helfer beim Bau der Rumpfform vorgegangen sind.

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Achim Gerber, Fliegerfreund von Willi H., beim Nachschleifen der Endform des Rumpfes
Die Endform des Rumpfes wurde aus 10 Gewebelagen hergestellt und erlaubte eine präzise Anformung der Haubenkante.
Das Modell bekommt ein doppelstöckiges Fahrwerk für müheloses Starteen per Ausklapptriebwerk.
Als nächstes steht für den März 2015 noch die Herstellung der Negativformen des Rumpfes auf dem Plan. |


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Aufbau des HLW
Grundform (links)
Achim Gerber beim Laminieren der Negativformen (unten
fertige Negativformen (links unten)
HLW-Endprodukt


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Der Meister und Perfektionist Willi kann zufrieden und glücklich auf das gelungene Werk schauen. Bis zum Jungfernflug im Mai 2015 ist es nicht mehr lang hin! |
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Saskia Hofmann aus Wölfersheim in Hesssen - Jungstar der Großseglerszene
Beim Großseglertreffen der SFG-Steinau im August stahl ein junges Mädchen von 14 Jahren mit seinem Cirrus im Maßstab 1:2,5 und mit seinen Flugkünsten, vor allem perfekten Landungen bei stark böigem Seitenwind, so manchem altgedienten Großseglerpiloten die Show. Allerdings, kein Wunder, ist sie doch eine Tochter von Martin Hofmann, dem Hersteller von Großmodellen, bekannt
unter
GROMOTEC.
Im Oktober trafen wir uns dann noch einmal in Steinau, um eine kleine Reportage über Saskia für die Fachpresse zu erstellen. Leider hat diese aber an einem solch ungewöhnlichem Bericht über ein begabtes und flugbegeistertes junges Mädchen kein Interesse gezeigt, deshalb möchte ich Saskia wenigstens auf dieser Site mit
ein paar Bildern vorstellen und sie selbst mit eigenen Worten ihre Ambitionen schildern lassen. |

Saskia mit ihrem geliebten CIRRUS

Vater Martin und Saskia bei der Vorbereitung zum F-schlepp - wovon sie natürlich auch etwas versteht!

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Mein Name ist Saskia Hofmann, ich bin 14 Jahre alt und ich komme aus Wölfersheim. Ich gehe in die
9. Klasse der Augustinerschule in Friedberg und meine Lieblingsfächer sind Mathematik und Physik. Durch meine Familie kam ich zum Modellfliegen, da mein Vater und meine ältere Schwester auch fliegen.
Ich fliege seit ich sechs Jahre alt bin, mein erstes Flugmodell war ein Elektro-Taxi von Graupner. Der erste Segler den ich dann geflogen habe, war ein Phöbus mit 4 Meter Spannweite. Jetzt habe ich einen Standard Cirrus im Maßstab 1: 2,5 mit einer Spannweite von 6 Metern, den ich letzten Winter zusammen mit meinem Vater gebaut habe...
...bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft im Seglerschlepp konnte ich in der Jugendwertung den 5. Platz belegen,
auch im nächsten Jahr werde ich wieder teilnehmen,... Die
Vereine, in denen in ich fliege, sind die Luftsportgruppe Mücke und der FG Wölfersheim-Sodel.
Am Segelfliegen gefällt mir am besten das Fliegen in der Thermik. Seit letztem Jahr habe ich auch einen Kunstflugsegler, mit dem ich in dieser Saison schon viele Kunstflugfiguren trainiert habe.
Bei uns im Verein
ist
immer ein Schleppflugzeug am Platz, sodass ich hier viel zum Fliegen und zum Trainieren der Figuren komme.
...dieses Jahr war ich unter
anderem bei den Segler-Classics auf dem Wächtersberg, dem F-Schlepp Treffen in Gernsdorf und dem Großseglertreffen in Hirzenhain. An diesen Veranstaltungen gefällt mir, dass die Jugendlichen und die Erwachsenen gleichberechtigt zum Fliegen
kommen. Ich bin gerne im Freien, weshalb ich auch das
Fliegen am Simulator nicht besonders mag und es daher auch nicht oft mache.
© Fotos: H. Quabeck |
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RUBINA
Schon seit Langem hatte ich die Absicht, ein komfortables und dynamisches Segelflugmodell mit etwa 4 Metern Spannweite zu bauen, das sich vorrangig für das Fliegen in den Bergen eignen würde, wie meine "Rubin-Entwürfe und Aktivitäten zeigen. Auch meine Freunde, mit denen ich meist
zusammen in die Alpen gehe, teilten diesen Wunsch und so kam es, dass im Winter 2012/13 gleich vier fast gleiche Modelle entstanden. Als Basis diente ein "Alpina"-Rumpf von Tangent, die Styro-Abachi-Flächen erhielten eine nahezu elliptische Form mit mehreren Trapezen und äußeren Winglets und durchgehend Klappen zum Wölben und Rudern. Da man in den Bergen erfahrungsgemäß oft zunächst erst einmal Höhe erfliegen muss, bevor rasante
Vorbeiflüge an der Hangkante oder akrobatische Flugeinlagen möglich sind, entschieden wir uns für das Profil HQ/DS-2,25/11..10 , das sich an größeren Segelflugmodellen in der Thermik und im Schnellflug schon bestens bewährt hatte. Mit dieser Auslegung entspricht das Modell in etwa meinen Vorstellungen von einem dynamischen Hangsegler. Ein Elektroantrieb in der Rumpfnase mit einem HACKER A50 sorgt in der Ebene für zügigen Hochstart
und am Hang für sichere Rückkehr bei Flaute.
Da es nicht ganz meinem Traum von einem RUBIN entsprach und einen ALPINA Rumpf bekam, nannten wir das Modell "RUBINA". |
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Sirion mit V-Leitwerk Im Frühjahr 2011 brachte die Fa. HKM (W. Helpen-stein) das F3J-Modell Sirion, ein Design des Autors, auf den Markt. Von Anfang an gab
es sowohl eine reine Seglerversion als auch eine ausreichend motorisierte (s. Highlights 2011). Mit einem Gewicht von 2050 Gramm lag das Modell mit seinen 3,82 Metern Spannweite damals eher auf der leichten Seite. Da der Trend bei den F3J-Wettbewerben aber zu noch leichteren Modellen geht, stellte Willi jetzt (siehe Bild, August 2013) eine Version mit V-Leitwerk und vorn verlänger-tem Rumpf vor, die nur noch 1750 Gramm wiegt. Ex-trem
festes Spread Tow Carbongewebe sorgt für die notwendige Stabilität beim F3J-Start (mehr Details bei www.hkm-modellbau.de)
© Fotos: Helmut Quabeck |
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Der Archaeopterix wurde für die Kategorien manntragender
Hängegleiter und UL-Segeflug-zeuge von der Fa. Ruppert Composite
GmbH in Wald/CH entwickelt.
Mehr dazu unter
www.archaeopterix.ch
Wie das Bild links zeigt,
ist es, wie die Schweizer sagen, "fußstartfähig", man kann mit ihm aber
auch an der Winde und im F-Schlepp starten.
Die wichtigsten
Flugzeugdaten sind:
Spannweite
13,6 m
Flügelfläche
12,8 m2
Länge
5,7 m
Höhe
2,9 m
Leergewicht
54 kg (Standardversion) |
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Die Dimensionen dieses
einzigartigen Fluggerätes, seine filigrane, ästhetische Bauweise und die
besonderen aerodynamischen Eigenschaften für ausgedehnte Hang- und
Thermikflüge sind einem Modellflieger, der vor allem am gemütlichem
Thermikfliegen und am Selbstbau von Flugmodellen seine Freude hat, die
ideale Vorlage für ein leistungsfähiges Scalemodell.
Der Schweizer Markus Rohr
jedenfalls, ein begnadeter Modellbauer, fand großen Gefallen an dem
Segler und baute ihn im Maßstab 1:2,25 in allen Details absolut
originalgetreu nach. Für die Tragfläche verwendete er das Profil
HQ/W-3/12 des Autors.
Anfänglich war Markus
nicht ganz mit Leistung und Flugeigenschaften zufrieden. Eine
Nachberechnung der Schwerpunktlage meinerseits mittels meines
FMFM-Programms deutete an, dass der Schwerpunkt des Modells
wohl etwas zu weit hin lag. Nach einer Schwerpunktkorrektur zeigte das
Modell dann die erwünschten Leistungen, ausgezeichnete Flugstabilität
und gutartige Ruderfolgsamkeit.
Nach Markus´ technischen
Angaben baute auch Jürgen Schauer aus Österreich einen
eben so perfekten, exakt gleichen Archaeopterix.
Anlässlich eines
Großseglertreffens im September in Hinwil/CH hatte ich Gelegenheit zu
erleben, dass beide Modelle mit einem
Flächengewicht von etwa 65 g/dm2 unglaubliche
Thermikeigenschaften entwickelten und nahezu auf dem Handteller
manövriert werden konnten.
Es bleibt zu wünschen,
dass sich noch mehr Liebhaber für einen Nachbau dieses wunderschönen
Segelflugzeuges finden mögen.
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© Fotos: Helmut Quabeck
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Sirion
3,8 Pro HQ -
2011
Das neue F3J-Modell von
HKM,
ab sofort zu beziehen (10.2.2011)!
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"Maçka",
Modell für den
Segelkunstflug im Maßst. von etwa 1:2,2
von Gerhard
Bruckmann, A
Gerhard Bruckmann hat
für uns Modellflieger über viele Jahre immer wieder neue wunderbare
große Segelflugmodelle entworfen und in Serie angeboten. Und wer bei
ihm bestellt, wird in jeder Weise hinsichtlich der Auslegung seines
Modells freundlich und individuell bedient.
Gerhards besondere
Passion gilt aber den großen Modellen für den Segelkunstflug. Die
internationalen Trophäen, die er und auch besonders sein Sohn Gernot
im Laufe der letzten Jahre auf Akrowettbewerben gewonnen haben, sind
ein beeindruckendes Zeugnis der Leistungsfähigkeit seiner
Modelle.
Wer schon gedacht
hatte, die Kunstflugszene für Segelflugmodelle würde sich mit
dem FOX- und SWIFT- Einerlei und den sonst auch eher konventionellen
Modellen ähnlich wie die F3B-Szene langsam in eine unattraktive
Gewohnheit verabschieden, den überraschte Gerhard 2010 mit einem
neuen echten Hingucker, dem Nachbau des jugoslawischen
"Maçka"-Segelflugzeugs
im Maßstab von etwa 1:2,2 mit leichten Modifikationen. Und wie
sich zeigte, auch dieses Modell machte gleich Furore, Gernot gewann
damit souverän alle Wettbewerbe, an denen er im Laufe des Jahres
teilnahm. Laut Gerhard sind sie Flugeigenschaften des Modells so
ausgewogen, dass er damit selber als eher mittelmäßiger Pilot wieder
erfolgreich und mit Vergnügen an Bewerben teilnehmen kann.
Das
"Maçka"-Originalsegelflugzeug
wurde Anfang der 50er Jahre von dem Jugoslawen Milos
ILIC
für den
Kunstflug entworfen und vermutlich 1953 (einige Quellen sagen 1959)
erstmals geflogen. Insgesamt wurden angeblich nur 2 Exemplare
gebaut, von denen eines nach Restaurierung offensichtlich in
Postojna, (LJPO) Postojna airfield, Slovenia
noch geflogen wird. In
der nebenstehenden Dreiseitenansicht des Seglers hat der Autor auch
die leichte Modifikation des Flügels (rot), die Gerhard aus
flugmechanischen Gründen vorgenommen hat, angeführt.
Nachstehend findet sich
ein tabellarischer Vergleich von Modell und Original. Besonders
hervorzuheben sind die etwas höhere Streckung des Modells, das
sehr gering gewölbte und dünne Profil der Tragfläche, Wölbklappen,
die im Gegensatz zum Original Verwendung finden, und das geringe
Flächengewicht. Die aerodynamische Überlegung für diese Auslegung
war, dass das Profil aufgrund der hohen Flügeltiefen grundsätzlich
einen sehr geringen Widerstand verursachen und mit
Wölbklappeneinsatz genügend Auftrieb liefern würde, damit die
Gleitflugpassagen im Normal- und Rückenflug mit
Wölbklappenunterstützung (Snap-Flap) gut gemeistert und die
Flugfiguren optimal unterstützt werden könnten.
Damit hatte man die Voraussetzung für ästhetisch und ohne Hektik zu
fliegende Kunstflugfiguren.
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Original |
Modell |
Spannweite (m) |
10 m |
5 m |
Länge |
5.67 m |
2,61 m |
Streckung |
10 |
11,8 |
Tragfläche |
10 m2 |
211,3 dm2 |
Profil aile |
? |
HQ/ACRO-0,5/8 |
Leergewicht |
157 kg |
14 kg |
Maxim. Fluggewicht |
260 kg |
Flächenbelastung |
26 kg/m2 |
65 g/dm2 |
Mindestfluggeschwindigkeit |
62.5 km/h |
~ 13,5 m/s |
Maximale Fluggeschwindigkeit |
450 km/h |
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Geringstes Sinken |
0.98 m/s à 74.5 km/h |
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HQ/ACRO-0,5/8-Koordinaten
(pdf-download)
HQ/ACRO-0,5/8-Polaren
(pdf-download)
Die hier angegebenen Profilpolaren
wurden mit dem Eppler PROFILE07-Programm berechnet. Man kann
daraus entnehmen, dass das Modell mit einem positiven
Wölbklappenausschlag von etwa 5° einen maximalen cA-Wert
von 0,5 bis 0,6 erreichet und damit eine Mindestgeschwindigkeit von
etwa 13,5 m/s. Damit ist die Re-Zahl am Flügelende des Modells immer
noch bei knapp 200000, während sie an der Flügelwurzel Werte von
über 600000 erreicht. Wie die Profilpolaren zeigen, liegen auch bei
Minimalgeschwindigkeit mit maximalem Wölbklappenausschlag, wie man
ihn für die Landung braucht, noch völlig unkritische
Strömungsverhältnisse vor. Weiter lässt sich aus den Polaren auch
ersehen, dass man mit Wölbklappenausschlägen nach unten wie nach
oben noch deutlich bessere Gleitzahlen (cA/cW)
und Sinkraten erzielen kann.
|







©
Fotos Gerhard Bruckmann |
"WINDEX
1200 C",
Modell im
Maßst. 1:2,5
von Frank und Stefan
Notter
Entwicklung und Bau der
originalen WINDEX 1200 C wurden in den 80er Jahren von den Schweden
Sven-Olof Ridder und Harald Undén seit 1980 zunächst als Hobby-Projekt
betrieben, um mit einem sehr leichten, eigenstartfähigen
Segelflugzeug sowohl Segelflug und Segelkunstflug betreiben zu
können, aber auch um ein eigenes motorisiertes Flugzeug für den
schnellen Reiseflug (210 km/h) zu haben. Später wurde das Flugzeug
dann auch in kleiner Serie gebaut und es dürfte davon etwa ein gutes
Dutzend geben.
Der kurze Rumpf der
WINDEX und die Eigenstartfähigkeit sind natürlich für uns
Modellflieger von besonderem Reiz. Ein
WINDEX-Modell im Maßstab 1:2,5
hat gerade mal eine Rumpflänge von etwa 2 Metern, die auch noch in
ein Mittelklasseauto passt, und die geeigneten Elektromotoren gibt es
heutzutage ja auch. Aber insbesondere die feststehende
Antriebseinheit ohne komplizierte Ausklappmechanismen wie bei
anderen großen Segelmodellen ist doch genial und preiswert zugleich.
Vater und Sohn Frank und Stefan Notter haben perfekt gezeigt, wie
man's macht und darüber ausführlich im "AUFWIND" -Magazin
berichtet.
Der Autor hatte auf
Anfrage der Notters die statische und dynamische Flugstabilität des
geplanten Modells geprüft und für ausreichend befunden und Vorschläge
zur Profilwahl für Fläche und Leitwerk gemacht. Zwar standen auf der
Prioritätenliste der Notters zuvorderst gute
Kunstflugeigenschaften, aber es sollte nicht nur ein Kunstflugsegler
werden, wenn möglich sollte er auch noch ein paar gute Thermikgene
mitbekommen. So bot sich an, für den Tragflügel ein etwas höher
gewölbtes Profil aus der HQ/ACRO-Systematik mit 2 % Wölbung und
einer Dicke von 12 % zu wählen. Damit ist bei Einsatz von
Wölbklappen immer noch guter Kunstflug möglich, die Sink- und
Gleitflugleistungen erlauben andererseits aber auch das gewünschte
Thermikfliegen.
Eine Kurzfassung der
Gestaltung des Modells und der Flugeigenschaften und Leistungen gibt
Stefan Notter in seinem Beitrag für diese Homepage:
WINDEX
fliegt
(pdf-download)
|


©
Fotos Frank und Stefan
Notter

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"8 M-FOX" mit
HQ/ACRO-1/11...12
von Rolando
Colombo,Italien
Rolando Colombo,
bekannt für seine riesigen Scale-Nachbauten von Segelflugzeugen hat
wieder einmal mit Beratung des Autors einen gigantischen FOX mit 8
Metern Spannweite gebaut. (Auf dem Bild rechts ist noch seine
frühere Variante aus dem Jahr 2006 zu sehen.) Der Erstflug fand am
25. Mai 2010 statt, wovon auch gleich ein Video unter YouTube
eingestellt wurde:
Colombo-FOX 2010
In einer Mail an den
Autor schreibt er: |

©
Foto Amigo di Rolando |
26. Mai 2010
Hello Dott. Quabeck,
I'm going to send you
one video of my last 8m Fox, at the 3rd flight.
For this model I used
the hq acro 1/11 1/ 12 profils.
As you can see in this
video, the flight is very good and I'm very happy.
|
.
Saab JAS 39 Gripen
Jet-Modell im Maßstab 1:5,5 von Janos Horvath, Ungarn
Es ist
schon eine Weile her, nämlich seit 2004, dass der Autor von den
ungarischen Jetmodellbauern Janos Horvath und Jozsef Fekete um
Unterstützung bei der Entwicklung eines Saab Gripen-Modells
im Maßstab 1:5,5 gebeten wurde. Das war, wie die Insider dieser
Modellspezies sicher nachempfinden können, eine ganz schöne
aerodynamische und flugmechanische Herausforderung. Lange hatte ich
von dem Projekt nichts mehr gehört und war Ende des letzten Jahres
sehr überrascht, als mich nachstehende Mail mit einer Reihe von
Bildern erreichte, in der mir Janos und Jozsef mitteilten, dass das
Modell nun doch noch fertig geworden ist und schon eine Reihe von
Flügen hinter sich hat.
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21.Dezember 2009/15. Februar 2010
Dear Helmuth !
Our Gripen model
has now 32 starts over.
You can see a video
about the fligt on the
YouTube as JAS-39
Gripen Jetmodell.
The behaviour of the
model is quite good, thank you for your plans about the
HQ/S-0,5/5,5-6 % pattern.
About 30-40 starts are
needed more to test and set all the flaps.
We would like to send
you information and photos about Janos's JAS-39 Gripen. That you
could publish on your website.
Thank you again for
your help, best regards.
Janos Horvath, Jozsef
Fekete. |
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Das Original Saab JAS 39
Gripen (Greif) wurde ursprünglich von Saab für die
schwedische Luftwaffe als Jagd-, Angriffs- und Erkundungsjet (Jakt,
Attak och Spaning) entwickelt und erstmals 1988 im Fluge erprobt.
Die kleinen Canard-Flügel vor dem Hauptflügel dienen vorrangig zur
Ausübung besonderer Manöver im Kampfeinsatz und bei der Landung,
jedoch nicht direkt zur Höhensteuerung. Da der Schwerpunkt der
Gripen hinter dem Gesamtneutralpunkt liegt, wird ihre statische
und dynamische Flugstabilität im Wesentlichen mittels der Klappen am
Hauptflügel durch Sensoren geregelt.
Da uns im Modellflug Sensorensteuerung nicht zur Verfügung steht,
wurde vom Autor die flugmechanische Auslegung so gewählt, dass der
Schwerpunkt ohne Berücksichtigung der Canard-Flügel vor dem
Neutralpunkt des Hauptflügels liegt und etwa 4-5% statische
Flugstabilität liefert, die Canard-Flügel werden wie beim Original
nicht zur Höhensteuerung herangezogen, sie werden lediglich so
angestellt, dass sich die statische Flugstabilität auf etwa 8 - 10 %
erhöht.
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Für das Modell wurden die nachstehend
dargestellten HQ/S-5,5/...- Profile verwendet,
die aus der HQ/S - Serie hergeleitet wurden. Die Dicke
des Wurzelprofils ergab sich aus der Scale-Forderung, nämlich dass
es dieselbe Dicke wie beim Originals sein mußte. An den Flügelenden
wurde die Dicke auf 8 % erhöht und eine negative Schränkung von -1°
gewählt, um ein unkritisches Stallverhalten zu erzielen. Für die Canard-Vorflügel wurde ebenfalls das dickere HQ/S-5,5/8 genommen.
Polaren der HQ/S-05/...-Profile (pdf-Download)
Koordinaten der HQ/S-0,5/...-Profile |
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"QUAX"
Akrosegler
zur Erprobung des
Profils
HQ/ACRO-1,5/12
Alpine Erfahrungen am San Fermo,
im May 2008, bestätigten erwartete Leistungen und Handling von
Profil und Modell!
Fotos: Paul
Gierlach, Winklarn |
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 ASG
29
1:2-Scale-Segler von
H. Remi Willassen, Stavanger/N
Zu Beginn dieses Jahres
bat mich anläßlich der deutschen IGG-Jahreshocketse der norwegische
IGG-Freund Remi Willassen um Rat und Unterstützung bei der
aerodynamischen Auslegung seines Projektes, eines ASG
29-Scaleseglers im Maßstab 1:2. Vom Italiener
Rolando Colombo
hatte er schon erfahren, dass der für seinen neusten 9 Meter-Salto
im Maßstab 1:1,75 von mir Ratschläge zur Profilierung mit
einem HQ/DS-Strak (HQ/DS-2,2/...)bekommen hatte, und war
nunebenfalls hochinteressiert an einer Auslegung seiner ASG 29
mit einem HQ/DS-Profil. Da Remi aber, anders als Rolando, nicht an
alpinen Hängen, sondern vorwiegend in der Ebene mit F-Schlepp
fliegt, wurde ein Strak mit dem
HQ/DS-2,5/... favorisiert. Das
Höhenleitwerk bekam das neue symmetrische Profil HQ/A-0/11,
das ich aus der HQ/ACRO-Serie hergeleitet habe, und mit dem wir an
verschiedenen Großmodellen die Erfahrung gemacht haben, dass es
weniger als die meisten anderen symmetrischen Profile bei schnellem
Ruderklappenausschlag zum Strömungsabriss neigt
In kürzest denkbarer
Zeit wurde das Projekt mit Unterstützung von
Hans Müller (Tragflächenbau)
fertig gestellt und wie das Original bekam das Modell aufsteckbare
Außenflügel für Spannweiten von 7,5 und 9 Metern. So kam es bereits
im April zum ersten Rollout mit der 7,5-Meter-Variante. Die vom
Autor mit dem "FMFM"-Programm errechneten Werte für EWD und
Schwerpunkt erwiesen sich als nahezu optimal und sorgten für
stabiles Flugverhalten und Jungfernfliegen ohne Nervenflattern.
Remi hat inzwischen mit
dem Modell eine ganze Reihe von Flügen hinter sich und schrieb mir
in einem Fazit am 12. Juni 08:
"I am very pleased with the airfoil, it
has outstanding performance in thermals, but at the same time also
behaves excellent during high performance/high energy manoeuvring.
The possibility to change between 7,5m and 9m wingspan together with
the versatile HQDS combination ensures
great flying pleasure in all conditions and all aspects of flight.
I am thrilled!"
Fotos:
IGG-Norge |
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Remis Kommentar zu
nachstehenden Bildern:
"Hi,
These
pictures says
it all! Circling the same thermal the ASG
29/HQDS outflew an
ASW 27/HQW with ease."
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Deutsche
Meisterschaft für Akrosegelflug 2007
Anfang September wurde
auf dem Fluggelände der Modellfluggruppe Lauterbach in Hessen die
diesjährige Deutsche Meisterschaft für Scale- und
Semiscale-Akrosegler ausgetragen, die gleichzeitig auch der vierte
und letzte Teilwettbewerb der Akro-Glider-Klasse in der
CONTEST-Eurotour nach Wettbewrben in Hinwil/CH, Nijverdal/NL und
Feistriz-Geil/Ö war. Nach den derzeit gültigen Regeln kann man sich
entweder an der Standardklasse mit einfacheren Flugaufgaben, die
eher für Einsteiger und weniger geübte Piloten gedacht ist, oder in
der anspruchsvollen internationalen Klasse beteiligen. Zur Teilnahme
berechtigen Scale- und Semiscale-Modelle manntragender Vorbilder mit
einem Gesamtgewicht bis zu 20 kg. Zum Wettbewerb zählen in der
Regel mehrere Vorrunden mit Pflichtfiguren und am Ende eine Kür, für
die sich die Teilnehmer die Figuren selbst zusammenstellen können.
Bei der Kür gibt es für musikalische Untermalung und die Verwendung
von Rauchpatronen (oder Flatterbändern) an den Flügelenden
Sonderpunkte.
Um zu sehen, was sich
auf den Sektor des Akrosegelflugs inzwischen so alles getan hatte,
machten wir uns am letzten Wettbewerbstag, an dem es die
Kürvorführungen geben sollte, auf zum nahe gelegenen hessischen
Lauterbach. Was wir zu sehen bekamen übertraf bei Weitem unsere
Vorstellungen. Es heißt viel, wenn auch meine Frau sich kaum einen
Kürflug entgehen ließ.
Rein technisch
festzustellen ist, dass die Mehrzahl der Modelle sich etwa auf den
Maßstab 1:2,5 zum Vorbildsegler eingestellt hat und mit
Flächenbelastungen zwischen 80 bis 100 g/m2 aufwartet;
nur die Bruckmänner, Vater Gerhard und Sohn Gernot, fliegen ihren
neuen Solofox offensichtlich mit deutlich geringeren Belastungen um
die 65-70 g/m2. Die überwiegende Mehrheit der Piloten
fliegt FOX, wohl weil sich im Laufe der Zeit herauskristallisierte,
dass dieser Flugzeugtyp die allerbesten Voraussetzungen für gelungene
Kunstflugfiguren mit sich bringt. Allerdings tut sich etwas auf dem
Modellsektor und es zeigt sich, dass auch andere Vorbilder wie der
CELSTAR aus Südafrika und die SZD 59-AKRO aus Polen hervorragende
Akrogene in sich bergen. Allen eingesetzten Modellen war aber
gemein. dass sie mit größter Sorgfalt und Liebe außen wie innen
bemalt und ausgebaut sowie mit Instrumenten- und Pilotenattrappen
für den Zuschauer äußerst sehenswert und attraktiv ausgerüstet
waren.
Als Letztes bleibt
festzustellen, dass nicht nur die Akrosegelmodelle eine Augenweide
darstellten, sondern dass vor allem auch die Schleppmaschinen
mit ihrem kreativem und buntem Outfit die Szene ergänzend belebten.
Mehr zu den
aerodynamischen Anforderungen des Akrosegelflugs unter
Designaspekte für
Segelkunstflugprofile
Fotos: Helmut
Quabeck
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Deutsche Meisterschaft und Abschluss der CONTEST-Eurotour
auf dem Gelände der
hessischen MFG Lauterbach
31. August bis 2.
September 2007
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Deutscher Meister und
Sieger der CONTEST-Eurotour 2007, Gernot Bruckmann aus
Kärnten
und
Deutscher Meister
Standardklasse, Thomas Hoffmann
aus der Schweiz |
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Die Akromodelle der ca.
65 Teilnehmer und der Schlepper waren allesamt außen wie innen eine
einmalige Augenweide. Dahinter stecken unglaublich viel Kreativität
und Liebe zum Detail ! |
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Perfekte Crew im
Hinwiler-FOX |
Gerd Vollenweider,
Vorstand der "Modellfluggruppe Hinwil" in der Schweiz organisierte
den 1. Teilwettbewerb 2007. Seine Modelle sind so schön gebaut, dass
sie eher für die Vitrine als den rauen Wettbewerbshimmel
gedacht scheinen.
Von Markus Böhm, 2.
der DM in der intern. Klasse, gut unterstütz und gestützt überstand
er seine Kür mit Bravour!
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Gerhard Bruckmann
aus Villach/AT,
passionierter Akrospezialist, Designer und Hersteller von
hochwertigen Segel- und Motormodellen für den Modellkunstflug.
Auch wenn er selber,
wie er zugibt, nicht mehr einer der Toppiloten ist, sein
15-jähriger Sohn Gernot zeigt bei allen nationalen und
internationalen Bewerben, was in seinen Konstruktionen steckt und
beherrscht mit seinem fliegerischen Können die Szene wie kaum ein
anderer.
Ein beneidenswertes
Vater-Sohn-Duo!
Die neueste Kreation
aus dem Hause Bruckmann ist der 1:2,5-SOLOFOX mit etwas über
14 kg Gesamtgewicht, der mit seinem kurzen Rumpfvorderteil sicher
eine bessere dynamische Längsstabilität liefert und damit auch
verbessertes Akrohandling. |
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New Kid in Town: "SZD
59"
Dieses Modell im
Maßstab 1:2,5 zum polnischen Original, entworfen und produziert von
Heiko Baumgärtner, birgt offensichtlich alle notwendigen
Akrogene in sich, um den etablierten FOXen künftig das Akroleben
schwerer zu machen. Eines seiner Gene ist unter anderem auch das
neue Akroprofil
HQ/ACRO-1,5/12 des Autors, das
für guten Gleitflug in allen Kunstfluglagen sorgt. Der Prototyp
dieses Modells wurde erstmals von Andreas Bindewald auf einer
DM mit Bravour geflogen und erwies sich als voll konkurrenzfähig.
Das Modell wird wie das
Original mit aufsteckbaren Flügelenden mit Winglets geliefert und
kann dann sowohl als Kunstflugsegler wie auch als Standardsegler
eingesetzt werden.
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Und noch zwei
bemer-kenswerte Modelle:
Ein selten gewordener
Swift,
hier von Heinz Peter
Eine LO 100 von
Nico Quint aus einem Bau-satz von Weiershäuser mischte
recht passabel in der Sportklasse mit.
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"Diamant
Plus"-Reminiszenzen
Seit wir eine
spezielle Seite für den "Diamant
Plus"-Segler
eingerichtet haben, erfreut sich diese offensichtlich eines enormen
Interesses unter den Besuchern unserer Homepage, mehr als 80.000
Hits im Monat konnten wir seitdem auf dieser Seite registrieren. Um
den Interessenten noch etwas mehr zur Anschauung und Erbauung an
diesem Modell zu bieten, hier deshalb ein paar Bilder von unserem
italienischen Freund und Profifotografen, Alberto Tedeschi, und von
Alfred Kirst, FMT-Chefredakteur, die mir beide dazu die Erlaubnis
gegeben haben. |

Fotos: Alberto
Tedeschi, Bella Italia |

Nachdem wir
dem Euromeeting am Pordoi einige mal fernbleiben mussten, zog es uns
in 2006 nach persönlicher Einladung von Dr. Leonardo Rizzi,
Initiator und Mentor des Meetings, wieder mal dort hin, was wir
nicht bereut haben. Die Veranstaltung,
www.euromeetingfly.com
, hat neuerlich den Charakter eines Treffens von Freunden des
hochalpinen Segelfliegens. Wann immer man will und wenn der eigene
Kanal frei ist, kann man sein Modell zeitlich unbegrenzt in die
Lüfte schicken. Darüber kann man aber auch an einem Wettbewerb
teilnehmen, für den man ein kleines GPS-Modul bekommt und im Modell
unterbringen muss. Damit werden relevante Flugdaten wie die
geflogene Strecke, die Höhe und die Geschwindigkeiten für eine Zeit
von 10 Minuten nach dem Start aufgezeichnet. Für die Wertung werden
der größte Abstand vom Start, die größten Höhen und Tiefen, sowie
die durchschnittliche und die höchste Geschwindigkeit am PC
ermittelt. Es gibt eine Standard- und eine Großseglerklasse (ab 3,6
m), sowie Sonderklassen (Enten, Nuris, Oldies), den Zeitpunkt des
Starts kann man sich selber auswählen. Am Ende gibt es jede Menge
Pokale und Preise und viel Spaß bei der Verteilung. |
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"Diamant
Plus" unter der Teck im Juli, 2006
Fotos: Alfred
Kirst |
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ASW 28
Jungfernflug
Nach den viel
versprechenden Tests des Erprobungsmodells mit den neuen HQ/DS-Profilen
für dynamische Großsegler (s.u.) und den ersten Testflügen des mehr
als zufriedenstellend geglückten neuen "DIAMANT Plus" (siehe
Konstruktionen)
stand ein weiteres HIghlight bevor. Rechtzeitig für den Ausflug zu
den Colli di San Fermo wurde noch meine ASW 28 mit 7,20 Meter
Spannweite fertig. Dieses Modell im Maßstab 1:2,5 zum Original, zu
dem ich das aerodynamische Konzept beisteuerte, wird von Willi
Helpenstein (HKM)
komplett in Faserverbundbauweise hergestellt und vermarktet. Sein
Tragflügel tragen das HQ/W-2,5/13-Profil und das HQ/Winglet-Profil .
Wegen der gut 20 Kg Abflugmasse mussten wir erst ein paar Tage
warten, bis sich die richtige Brise für den Erstflug einstellte.
Jeder, der ein solches Modell schon mal eingeflogen hat, weiß, welch
innerliche Anspannung sich dabei einstellt. Mit 300 Newten
Gummispannung verlief aber der erste Katapultstart recht rasant,
weniger hätte auch gereicht, dann stellte sich die berechnete
Schwerpunktlage schnell als optimal heraus. Mangels Thermik dauerte
es zwar im schwachen Hangaufwind bis das Modell genügend Höhe für
den ersten flotten Vorbeiflug getankt hatte, aber der war dann recht
überzeugend. Die sanfte Landung am sanften Starthang inmitten von
weißen Osterglocken bestätigte schlussendlich die perfekte
Bremswirkung des Systems mit 6 Klappen und Schempp-Hirth-Bremsen. |
Vorbereitungen
für den Erststart mit Ludgers Unterstützung und Paul als
Fotoreporter
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ASW 28 im Erstflug
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Erprobung des
neuen Profils
HQ/DS-2,5/11
für dynamische Großsegler, Ostern 2006

Bei den großen Scale-Segelmodellen zeichnet sich schon seit geraumer
Zeit eine Tendenz zu Modellen ab, mit denen möglichst hohe
Endgeschwindigkeiten erzielt werden können. Überlegungen,
wie dieser Trend profilseitig unterstützt werden könnte, brachten mich
auf die Entwicklung neuer Profile mit einem höheren laminaren
Strömungsanteil, was vor allem zu geringerem Profilwiderstand im
Schnellflug verhelfen sollte. So entstand ein Systemkonzept für "Laminar"-Profile,
die beim dynamischen Segelflug mit Großseglern theoretisch zu höheren
Geschwindigkeiten und besseren Gleitzahlen in allen
Geschwindigkeitsbereichen, gemessen an den HQ/W-Profilen gleicher
Wölbung und Dicke, verhelfen sollten. Insbesondere stellte sich dabei
heraus, dass ein sehr weites dynamisches Geschwindigkeitsspektrum vom
langsamen Thermikkreisen bis zum rasanten Schnellflug mittels
geeigneter Profilcharakteristik für den wirksamen Einsatz von
Wölbklappen zu erzielen ist. Um die neuen Profile in geeigneter
Weise zu charakterisieren, habe ich sie als
HQ/DS-F/D-Profile
gekennzeichnet. DS steht für dynamisches Segelfliegen, F ist die
prozentuale Wölbung, D die prozentuale Dicke. Ein ausführlicher
Bericht über die Entwicklung, die Leistungscharakteristika und die
Erprobung der neuen Profile erscheint voraussichtlich Anfang 2007 in der
Modellfachzeitschrift FMT.
Die grafische Darstellung der Profile, ihre Koordinaten (inkl.
Downloads) und Leistungspolare sind unter
HQ/DS-Profile für
Großsegler zu finden |

Hans Müller mit "Apollino
2" |

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Zur
Erprobung der Profile baute
Hans Mueller nach
meinen Vorstel-lungen ein Zweckmodell mit einem Tragflügel von
quasielliptischem Grundriss und dem Profil HQ/DS-2,5/11, mit
durchgehenden Wölb-klappen und 4,5 M Spannweite passend zu
seinem Apollino-Rumpf. Dieses Modell "Apollino 2" zeigt in vollem
Umfange die erwarteten Leistungen und erfreulicherweise, was so nicht
ganz erwartet war, unter Wölbklappenausschlag eher bessere
Langsamflugleistungen als das korrespondierende HQ/W-Profil. |
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Früher, das heißt in
den siebziger und achtziger Jahren, haben wir mit unseren vier Kindern
viele schöne Urlaubswochen in Lenk im Berner Oberland verbracht und
unzählige erlebnisreiche Tage davon auf der Hahnenmoosalm. Daran knüpfen
sich unvergeßliche Erinnerungen, besonders aber an tolle Stunden des
Modellfliegens auf den herrlichen Berghängen rings um das urige "Berghotel
Hahnenmoos" der Familie Spori. Erst durch unsere alten Pfarrersfreunde
Susanne und Ruedi Binkert, die uns vor zwei Jahren zum gemeinsamen Urlaub
auf dem Hahnenmoos überredeten, haben wir unsere alte Liebe dorthin wieder
aufleben lassen und es nicht bereut. In Gesellschaft neuer, lieber
Modellfliegerfreunde und von quicklebendigen Gruppen jüngster und junger
Modellflieger des Schweizer Aeroclubs hatten wir mittlerweile zweimal
wunderbare Modellfliegerferien bei den Sporis. Das waren sicher nicht die
letzten, für diesen Sommer ist schon vorgebucht.
Leider ist unser
Freund Ruedi Ende vergangenen Jahres sehr plötzlich verstorben und hat in
unserm Innersten eine große traurige Lücke hinterlassen. Ihm seinen
deshalb hier die schönen Bilder und Erinnerungen an das Hahnenmoos und das
grüne Berner Oberland gewidmet.
Wenn man zum
Urlaub und Fliegen auf die Hahnenmoosalm geht, dann sollte man sich Zeit
und Muße gönnen, auch die Schönheiten der weiteren Umgebung und der
Bergwelten ringsum zu verinnerlichen. Auf dem Wege zu Hahnenmoos sollte
man sich Zeit für einen Abstecher in Spiez am Thunersee, lassen. Dort wird
man so richtig auf die Bergwelt rund um Lenk und Adelboden eingestimmt.
Und wenn man mal einen Tag das Modellfliegen ruhen lassen kann, dann wird
man bei einem Besuch der Engstligen-Alm bei Adelboden mit einer der
schönsten Bergwelten in den Alpen entschädigt. |


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Thuner See und Schloß Spiez
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Der LAVEYGRAT hat wohl einen
der schönsten Westhänge für dynamischen Segelflug in den ganzen Alpen. Vom
Berggasthof Hahnenmoos Richtung Norden erreicht man ihn zu Fuß mit etwas
gesunder Mühe nach 300 Höhenmetern Anstieg. Nicht nur, daß am Nachmittag,
wenn die Sonne richtig in den Hang prallt, dort auch die berühmten
Backsteine fliegen, man hat dazu auch von Nord über West nach Süd stets
das schönste Alpenpanorama vor Augen. Toll, wenn man mit einem guten
Freund, wie hier Paul G., dazu das Terrain mal ganz für sich alleine hat. |
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Relaxer
Wie den
interessierten Modellfliegern wohl aufgefallen ist, habe ich 2004 in zwei
Folgen (August, Dezember) in der Modellzeitschrift "Aufwind" über den
Status Quo der Winglet-Entwicklung im Flugzeugbau berichtet und Vorschläge
unterbreitet, wie die Winglets, die ich als "Orthoflügel" bezeichnet habe,
evt. gewinnbringend im Modellflug eingesetzt werden können. Dazu war die
Entwicklung eines modellspezifischen Winglet-Profils erforderlich, das auf
dieser Hompage unter der Rubrik Profile als
"HQ/Winglet" vorgestellt wird. Um
dieses Prrofil hinsichtlich seiner Eignung zu testen, hatte ich schnell
noch vor unserem Hahnenmoos-Urlaub ein sehr leichtes Modell (28 g/qdm),
einen hoffentlich gutmütiger
Relaxer,
gebaut, bei dem sowohl die Orthoflügel als auch die Tragfläche
selbst mit diesem Profil ausgerüstet wurden. Wie erhofft, läßt sich das
Modell äußerst langsam und gutmütig kreisen und zeigt dazu noch
Sinkraten, die mit dem eines leichten F3J-Modells vergleichbar sind. Auf
Grund aller Flugerprobungen bin ich nun fest überzeugt, daß das Profil "HQ/Winglet"
auch in der Praxis die theoretisch vorgegebenen Eigenschaften für
Modell-Winglets bei sehr niedrigen Reynold-Zahlen liefert. |

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Wenn Klaus
Michler zum Briefing ruft, sind die Freunde des Großsegler-wettbewerbs
stets vollzählig zur Stelle! |
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Seit Jahren hat
sich Klaus Michler mit seinem Bemühen um den Erhalt dieses Wettbewerbs auf
der Wasserkuppe viele Freunde gewonnen, die ihm das sehr zu danken wissen!
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Wann und wo
immer Hermann Fading mit seinem 6 Meter-Sperber erscheint und fliegt,
schlagen die Herzen der Oldtimer-Fans höher, so auch bei diesem
Wettbewerb. |
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Nicht immer ist
es einfach, einen großen Scalesegler seinem Element zu übergeben,
gefragter Werfer war wie so oft Reinhard Lautenschläger, u. l. |
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Man trifft sie
immer wieder auf Hessens schönsten Berg, die Modellfliegenden Rhöngeister,
hier einige davon... |

...uns Uwe mag
die Waku wohl lieber als die Achalm, und Hermann sie doch wohl lieber als den Ipf |

...Charly
Fischer |
...die
Rybolds |
Man verträgt
sich zwar nicht immer auf der Wasserkuppe mit dem "Matratzenfliegern", aber
ist dieser Blick nicht herrlich? |
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The American
participants and their superracer.
With a smaller version of
2 m wingspan they flew a new
DS-speed record of 427
km/h at
Parker Mountain, CA |
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That's new and
remarkable:
A
complete Chinese Team from Hong Kong at a model flight WC |

An
impressive scenario:
The pilots camp on the
lee side of the flight edge south-east of Kap Arcona |

At the latest by mid of
the week at the south east coast-side all pilots had learned to start high,
to scratch smoothly along the coast edge and to avoid risky turns.
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A lfinal view and outlook for more Viking Races to come/
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Leider konnte ich
2003 meiner Liebe für das Fotografieren von Modellflugzeugen und
-Aktivitäten nicht so nachgehen, wie ich dies gern getan hätte.
Eine neue Fotoausrüstung ist fällig, die alte hat leider Mucken beim
Scharfeinstellen. Trotzdem, eine bescheidene Ausbeute vom dem was noch
einigermaßen brauchbar blieb, soll hier für Interessierte aber doch
wiedergegeben werden. |
Wen es im März schon drängt,
hochalpin
Modellfliegen zu müssen, der
findet am
Mottarone zwischen Orta-See
und
Lago Maggiore ideale
landschaftliche und
thermische Bedingungen und hat
das
Terrain nahezu für sich allein |
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HINWIL, CH IM
IGG-WIND
Den
IGG-Freunden des F-Schlepps wird nicht verborgen geblieben sein, daß sich
hinsichtlich der Großsegler einiges in der schweizer Modell-fluggruppe-Hinwil
(www.mg-hinwil.ch), der ich als
Passivmitglied zugehören darf, tut. Eifriger
Förderer dieser Modellflugsparte ist Obmann
Gerd
Vollenweider.
Pfarrer
Ruedi Binkert
† (l.o.)
aus dem Nachbarort Dürnten und Gerd (r.o.) hier beim aktiven Einsatz mit
Ruedis 6,8 m-
Minimoa
(Fotos hier von
Aerokurt,
CH) |
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OLDTIMER
SIND IN
Wenn
Uwe Gewalt
und Hermann Fading
sich zusammentun, dann kommt was Tolles dabei heraus!
Ein Oldtimersegler der
schönsten Träume, nämlich ein Sperber Junior mit 5,2 Meter Spannweite,
alles voll in Scale!
Bei Uwe kann man das
Glanzstück in weitgehend vorgefräßten Teilen seit dem Frühjahr
erwerben. |
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Wie
schon in vielen Jahren zuvor versammelte
Luise Lennarz
auch in diesem Jahr wieder eine ansehnliche Schar von Großseglerenthusiasten
zu einem Wettbewerb in kameradschaftlicher Atmosphäre auf der Wasserkuppe.
Klaus Michler
und seine Mannschaft von
Multiplex gingen ihr
dabei organisatorisch und tatkräftig mit Windenaufbau und -Service hilfreich
zur Seite. Und wie gewohnt verlief das Spektakel reibungsfrei und zu aller
Zufriedenheit.
Geringer Wind aus Süd-West und schwache Thermik ließen die meisten Piloten
zum Windenstart greifen. Nur eingefleischte Hangflieger wie Uwe Gewalt
mussten es natürlich der Ehre halber doch mit Handstart versuchen, was
Ihnen zumindest einen relativ langen "Genuß"-Flug bis hin zur Landung in den
unteren Waku-Regionen bescherte. Nach anfänglicher Skepsis war es aber für
die meisten Teilnehmer mit der Winde kein Problem, die geforderten
Flugbedingungen zu erfüllen. Allerdings verursachten drehende Winde bei so
mancher Landung am Zielband zwar schön anzusehenden Ringelpitz, die Piloten
aber hat's doch merklich geärgert. |
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Hermann Fading brachte
einen wunderschönen
Sperber Junior mit 5, 20
Meter Spannweite an den Start und zeigte gleich zu Beginn des Wettbewerbs,
dass es genug Thermik gab um die gestellte Flugaufgabe zu bewältigen.
Um
dieses Modell auch anderen Liebhabern von Oldtimern zugänglich zu machen,
hat er sich lobenswerterweise mit
Uwe Gewalt zusammengetan, bei dem man jetzt einen weitestgehend
vorgefertigten Bausatz mit CNC-gefräßten Teilen erwerben kann. |
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Zu meiner
Freude brachte Dieter
Rybold eine uralte
SB10
an den Start, die ich schon 1977
konstruierte und mit einem Ritz-Profil ausstattete, die dann von Uwe G.
vermarktet wurde und im Laufe der Zeit viele Anhänger fand |
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Am
herrlichen vorletzten Juniwochenende des Jahres 2002 trafen sich die Freunde
und Mitglieder der deutschen Interessen Gemeinschaft Großsegler, der IGG, auf Einladung der Modellfluggruppe in Kaltensundheim in der
thüringer Ostrhöhn zu ihrem jährlichen gemeinschaftlichen Fliegen.
Wer den Weg nicht gescheut hatte, wurde inmitten der wunderschönen
Rhönlandschaft von freundlichen Gastgebern empfangen und mit
phantastischen, stundenlangen Thermikflügen belohnt.
Vier
tolle originalgetreue und kraftstrotzende Super-Wilgas standen den
Großseglern den ganzen Tag zum F-Schleppen parat und niemand mußte
warten, um seine Superorchidee in die Höhe zu bringen. Was wären die
Großseglerfreunde nur ohne ihre Schleppiloten!? Aber denen macht's
offensichtlich ebensolchen Spaß und Großsegelmodelle haben sie selber
auch.
Selber
Mitglied der Schweizer IGG, waren meine Frau und ich in der Erwartung angereist,
tolle Modelle zu sehen und zu erfahren, welchen Leistungsstand die
Großmodelle inzwischen in Deutschland erreicht hatten. Und ein paar
schöne Fotos sollten, wenn möglich, auch abfallen. Unsere
Vorstellungen von dieser Art des Modellfliegens wurden bei weitem
übertroffen. Nach vielen Jahren als Wettbewerbsteilnehmer an unzähligen
Großwettbewerben und Modellflugmeetings mußte ich eingestehen, es gibt
nichts Schöneres!
Eine kleine Auswahl
von Fotos will ich auch künftig auf dieser Homepagevon der
Faszination dieses Meetings erzählen lassen.
Alle
Fotos können von den Interessenten herunterkopiert werden, sie
unterliegen aber dem Urheberrecht des Autors und ihre kommerzielle Verwendung bedarf seiner Zustimmung.
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Alle Fotos:
© Dr.Helmut Quabeck
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links:
Frank Oeste, Flugleiter des Treffens
rechts: Thomas
Schmidt, IGG-Vorstand
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Voll
im Scale,
die 5
Meter Minimoa
von
Peter Rauch aus Fischbach |
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vier
tolle kraftstrotzende Superwilgas
standen
zum F-Schlepp zur Verfügung |

Vor
dem Start: Ob
die sich einig werden?
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Auch
in diesem Jahre fand am 28. Juni unter der bewährten Leitung von Luise
Lennarz mit Unterstützung freundlicher weiblicher und männlicher
Rhöngeister und der Promotion seitens Multiplex wiederum der
traditionelle Wasserkuppe-Wettbewerb für vorbildähnliche Segelflugmodelle mit
mindestens 4 Meter Spannweite statt.
Bei
kernigem Rhöhnwetter mit Temperaturen um 10° C und Nordwestwind mit
Stärken bis zu 10 m/sek , aber ohne Regen, war das Fliegen an der
Abtsroder Kuppe für die Großen kein Problem. Bei der verlangten
Flugzeit von 240 Sekunden spielte die Landeperfektion bei der
Strichlandung an einem Seil allerdings eine gewichtige Rolle für
Punktesumme. Am besten beherrschten dies der F3J-Experte Dieter Rybold
(1.), Norbert Kanne (2.), F3B-ler Wolfgang Ebener (3.) und Klaus Michler
von Multiplex (4.).
Auch
hier will ich, statt
mit Erklärungen und technischen Beschreibungen zu langweilen, lieber eine kleine Auswahl
von Fotos von der Atmosphäre des Wettbewerbes erzählen lassen.
Alle
Fotos können von den Interessenten herunterkopiert werden, sie
unterliegen aber dem Urheberrecht des Autors und ihre kommerzielle Verwendung bedarf seiner Zustimmung.
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Alle Fotos:
© Dr.Helmut Quabeck
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Zugig
war's an der Startstelle!
Bei
dem vorherrschenden Wind
war's
allerdings kein Problem,
auch
die schwereren Pötte in
die
Luft zu bringen |
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Mit
perfekten
Landungen
konnte
F3J-Experte
Dieter
Rybold
mit
seiner uralten
"ASW
19"
den
Bewerb für
sich
entscheiden |
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Die
7
Meter-SB10 biegt die Flächen
schon
beim Start im Wind |
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Der
Olteimer
von Jürgen Mascheika
segnete
Sekunden
später das Zeitliche |
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Diese
Twin Astir verlangte ihrem Starter
aber
auch alles ab |
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ASH26
oder ASH27 oder ...
Sie
sehen sich alle sooo ähnlich |
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...
fast auch schon ein Rhöngeist, UWE GEWALT, hier mit "G 103 c Acro"
... |
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...
er ist ein echter Rhöhngeist,
nicht
fortzudenken von
der
Wasserkuppe,
WERNER
MIHM ...
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Neu
m 31
Neuer 6 M-Segler
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AS 35
8 M-Segler von RCFA
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ASH31
Leistungs-potential
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2021-Dsing
Mach-Ultimate
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Reportagen:
AS 33
Konstruktionen:
AS 33-HKM
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